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An einer zweitägigen Tagung wird an der Universität Luzern darüber diskutiert, wie und ob eine Leistungsgesellschaft funktioniert.
«Dein Talent hat Zukunft» – mit diesem Slogan wirbt die Universität Luzern. Und vertritt damit die Grundsätze der Meritokratie, die Idee, dass Personen in einer Gesellschaft aufgrund ihrer Leistungen oder Talente ausgewählt und befördert werden. Zur Jubiläumsausgabe der jährlich stattfindenden «Law and Economics»-Tagungen will sich die Uni Luzern nun diesem Thema widmen.
Die Tagung findet am 17. und 18. März statt. Während sich am Freitag verschiedene Panels den Themen Effizienz, Reziprozität und Meritokratie widmen werden, soll am Samstag der Fokus nur auf der Meritokratie liegen, erzählt Organisator und Rechtsprofessor Klaus Mathis im Gespräch.
Auslöser für die Themenwahl sei das 2020 erschienene Buch von Michael Sandel, «Vom Ende des Gemeinwohls». Darin greift Sandel die Meritokratie an – die Leistungsgesellschaft sei ein Märchen, ein falsches Versprechen. Denn nicht alle würden mit den gleichen Bedingungen starten – unabhängig vom eigenen Talent. Faktisch reproduziere sich nur die Elite immer weiter, sagt Sandel.
Klaus Mathis will an der auf Englisch durchgeführten Tagung genau über solche Fragen diskutieren – welche Faktoren spielen eine Rolle für den eigenen Erfolg, ist die Schweiz wegen ihres dualen Bildungssystems im Vorteil? «Ich sehe Meritokratie als eine Chance – wenn sie funktioniert», sagt er. Für die Diskussion hat er drei Gäste eingeladen: Den Anfang macht Harvard-Professor James Hankins, der auf die historischen Hintergründe der Meritokratie eingehen wird. Danach wird Oxford-Professor David Miller auf die Kritikpunkte eingehen und versuchen, die Leistungsgesellschaft zu verteidigen. Den Abschluss macht Melanie Häner vom Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern: Sie wird Punkte wie soziale Mobilität oder Einkommens- und Vermögensungleichheiten zwischen der Schweiz und anderen Ländern vergleichen. Nach den drei Referaten wird eine Diskussion mit dem Publikum folgen.
Mathis hofft auf zahlreiche Anmeldungen. Es sei das erste Mal, dass man den zweiten Tag der Tagung bewusst als öffentliches Panel organisiere. «Es ist die zehnte Ausgabe dieser Tagung, die wir in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Notre-Dame-Universität organisieren», sagt Mathis. «Deshalb wollen wir auch etwas bieten. Ich bin überzeugt, dass wir spannende Diskussionen haben werden.»
Das öffentliche Panel über Meritokratie findet am 18. März statt. Anmelden kann man sich bis 15. März auf der Website der Uni Luzern oder per E-Mail an elias.averti@unilu.ch.