Wahlen
Triengen erhält erstmals eine Gemeindepräsidentin

Die Trienger Stimmbevölkerung hat Isabelle Kunz-Schwegler (SVP) zur Gemeindepräsidentin gewählt. Sie setzte sich gegen Peter Häfeli (FDP) durch.

Dominik Weingartner
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Isabelle Kunz-Schwegler.

Isabelle Kunz-Schwegler.

Bild: PD

Für Isabelle Kunz-Schwegler wird der 14. Mai 2023 wohl noch lange in guter Erinnerung bleiben. Sie hat an diesem Tag nicht nur die Wahl in den Kantonsrat geschafft – als Nachrückerin für den in den Regierungsrat gewählten Armin Hartmann –, sondern auch das Gemeindepräsidium errungen – als erste Frau und als erste Politikerin von der SVP überhaupt.

Kunz holte am Sonntag 630 Stimmen, ihr Kontrahent, FDP-Ortsparteipräsident Peter Häfeli, deren 529. 19 Stimmen gingen an Vereinzelte, die Stimmbeteiligung lag bei 43,4 Prozent. Kunz’ Sieg ist umso bemerkenswerter, als die FDP in ihrer Hochburg Triengen seit Jahrzehnten den Gemeindepräsidenten stellte. Nun beginnt eine neue Ära im Surentaler Dorf mit knapp 4700 Einwohnerinnen und Einwohner.

«Leute wissen, wie ich ticke»

«Es ist sehr spannend, das zu erleben», sagt eine hörbar glückliche Isabelle Kunz kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses gegenüber unserer Zeitung. «Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung, auf eine spannende Zeit.» Sie sei dankbar, dass die Triengerinnen und Trienger ihr das Vertrauen ausgesprochen hätten. Was den Ausschlag zu ihren Gunsten gegeben habe, sei für sie schwer zu beurteilen. «Die Leute haben mich durch meine bisherige Tätigkeit im Gemeinderat schon gekannt, sie wissen, wie ich ticke», mutmasst sie. Seit 2014 amtet die 50-Jährige als Trienger Sozialvorsteherin.

Am Sonntag feierte sie gemeinsam mit Unterstützerinnen und Unterstützer im Ortsteil Winikon, wo sie auch wohnt. «Die Winikonerinnen und Winikoner sind sicher ein bisschen stolz, nun die Gemeindepräsidentin zu stellen», sagt Kunz. Sie selber muss den ereignisreichen Wahltag zuerst noch verdauen. «Ich werde wohl erst morgen richtig erfassen, was heute passiert ist.»

Die Wahl verpasst hat Peter Häfeli. Der Unternehmer und Trienger FDP-Chef stand am Sonntagnachmittag nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung – er war Teil des Organisationskomitees des Luzerner Kantonalen Schwingfests in Nottwil und stand dort im Einsatz. Durch die Wahl von Kunz wird nun wieder ein Sitz im fünfköpfigen Gemeinderat frei. Wann diese Wahl stattfinden wird, ist noch offen. Der Gemeinderat werde den Termin für die Ersatzwahl an seiner nächsten Sitzung festlegen, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung.

Suche nach Kandidierenden geht los

Bereits jetzt scheint klar, dass die Kandidierendensuche für diesen Sitz nun von vorne losgeht. Denn Peter Häfeli hatte im Vorfeld der Präsidiumswahl gegenüber unserer Zeitung erklärt, er stehe für einen einfachen Gemeinderatssitz nicht zur Verfügung. Die FDP wird aber ein Interesse daran haben, ihren zweiten Sitz zu verteidigen. Stand jetzt hat die Mitte zwei Sitze und FDP und SVP je einen.

Isabelle Kunz tritt ihr neues Amt am 1. September an. Sie übernimmt von René Buob (FDP), der die fehlende Gemeindeautonomie bei der Ortsplanung als Grund für seinen Rücktritt anführte. Konkret ging es dabei um die Rückzonungen und die Gewässerraumausscheidungen – zwei sehr umstrittene Geschäfte. Diese hat auch Isabelle Kunz im Vorfeld als grosse Herausforderung genannt.