Willisau
«Da kam eine weisse Wand auf uns zu»: Das Unwetter zerstört Gartenhäuschen

Zum offiziellen Sommerbeginn schlug die Hitzewelle am Mittwochabend in teils kräftige Unwetter um. Auch in Willisau wütete ein Gewitter und zerstörte einige der Gartenparzellen der «Gartenfreunde Willisau», wie ein Leservideo zeigt.

Livia Barmettler / PilatusToday
Drucken

Video: PilatusToday

«Wir waren auf der Terrasse, da kam auf einmal eine weisse Wand auf uns zu», erzählt Edith Spiess, Vereinspräsidentin der «Gartenfreunde Willisau» gegenüber «PilatusToday». Dann donnerte, hagelte und blitzte es und es zogen heftige Böen über Willisau. Es folgte ein Anruf: «Der Abwart des Schulhauses Käppelimatt gleich neben unseren Gärten hat uns gesagt, Teile der Gartenhäuschen seien mehrere Meter bis auf die Strasse gefegt worden.»

Vor Ort fanden sie insgesamt zwei zerstörte Gartenhäuschen und ein beschädigtes Tomatenhaus. Zudem wurden Bohnen und Kartoffeln in Mitleidenschaft gezogen.

Besonders bitter: Die Gartenfreunde Willisau sind erst im April in die Willisauer Käppelimatt gezogen, weil auf ihrem vorherigen Grund Wohnungen gebaut wurden. «Wir hatten im Frühling alles so schön zurechtgemacht, alles wuchs und gedieh», so Spiess.

Wie entsteht ein Sommergewitter?

Gewitter kommen vor allem bei grosser Schwüle auf. Sie entstehen, wenn warme und kalte Luftströme aufeinander treffen. Die warme Luft steigt nach oben, wo sich Wolken bilden und es zu heftigem Niederschlag, Hagel, Donner und Blitz kommt.

Die Temperatur in einem Blitz kann übrigens bis zu 30 000 Grad erreichen. In einem Bruchteil einer Sekunde glüht die erhitzte Luft und leuchtet kilometerweit. Aufgrund der starken Erhitzung dehnt sich die Luft explosionsartig aus, was dann als Donner zu hören ist. Er grollt, weil die Schallwellen an der Erdoberfläche und den Wolken reflektiert werden.

Glück im Unglück

Die Vereinspräsidentin selber hatte Glück: Ihr Garten wurde kaum beschädigt. Weder ihr Häuschen noch ihr Gemüse. Letzteres hatte sie aufgrund der Hitze nämlich teils noch gedeckt. «Wissen Sie, das Gemüse kriegt auch Sonnenbrand», sagt Edith Spiess und schmunzelt.

Dass sie trotz der Schäden lächeln kann, hat seinen Grund:

«Personenschaden gab es keinen, das ist das Wichtigste. Ausserdem haben wir einen wunderbaren Zusammenhalt, das ist schön zu sehen.»

So hätten diejenigen, deren Häuschen das Unwetter überlebt haben, denjenigen Unterstand geboten, die weniger Glück hatten. Auch um den Wiederaufbau macht sie sich keine Sorgen: «Wir werden Schritt für Schritt gemeinsam alles wieder aufräumen. Nach dem Umzug haben wir ja schliesslich Übung darin.»