Niels Jost, Redaktor Ressort Kanton Luzern, zum steigenden Frauenanteil im Maler-Beruf.
Bis ins Jahr 2005 waren Männer bei den Maler-Lehrlingen in der Zentralschweiz klar in der Überzahl. Mittlerweile ist der Frauenanteil aber auf über 61 Prozent angestiegen. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren schleichend durchgesetzt. Insbesondere deshalb, weil die körperliche Belastung abgenommen hat. So sind die Farbkübel heute kleiner, giftigen Dämpfen ist man kaum mehr ausgesetzt.
Dass immer mehr Frauen zu Pinsel und Roller greifen, ist eine erfreuliche Entwicklung. Denn sie ist ein Indiz dafür, dass vermeintlich typische Männerberufe auch für Frauen attraktiv werden können. Die seit Generationen verankerten Berufsklischees werden also allmählich aufgebrochen. Das ist gut so. Denn ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis sorgt für ein besseres Arbeitsklima. Das gilt für die Maler wie auch für alle anderen Berufe.
Zu wünschen ist deshalb, dass der Trend, welcher jetzt bei den Malern festzustellen ist, auch andere Branchen erfasst. Auch Männer sollen sich in vermeintlich typischen Frauenberufen versuchen. Dafür braucht es keine fixe Geschlechterquote, sondern die Sensibilisierung von Berufsverbänden und Schulabgängern.
Niels Jost, Redaktor Ressort Kanton Luzern