Neben der Grossbaustelle an der Bahnhofstrasse kam es zu einem Zwischenfall. Die Leitungen müssen überprüft werden.
Edith Meyer
Auf dem Areal im Dreieck Bahnhofstrasse, Luzernerstrasse und Geissacherstrasse werden drei Wohn- und Geschäftsgebäude und eine zweistöckige Tiefgarage gebaut. «Schon während des Rammens der Eisenlarsen haben wir Bedenken wegen der Strasse gehabt», sagt Hans Lüthold, Präsident der Wasserversorgung Küssnacht Genossenschaft WKG. Man habe bereits letztes Jahr von der Bauherrschaft verlangt, Messungen zu machen. Auch wurde vonseiten der WKG ein Riss in der Strasse festgestellt.
«Letzte Woche wurden Spundwände gezogen, danach hat sich die Bahnhof-strasse um 25 Zentimeter gesenkt», sagt Christian Iten, Beisitzer WKG. Man habe erneut interveniert und die Bauherrschaft auf eine Gefährdung der Leitungen (Gas, Kanalisation, Wasser) aufmerksam gemacht. Darauf wurden Leitungen freigelegt und Hausanschlüsse kontrolliert.
Die WKG hat reagiert und ein Provisorium für die betroffenen Anwohner gemacht. Falls es zu Folgeschäden mit einem Rohrbruch käme, wäre Wasser vorhanden. «Der Boden hat sich innert kurzer Zeit abgesenkt, dadurch hat die Leitung Druck und Zugspannung bekommen», begründet Iten die Massnahme. Laut Bezirksrat Josef Heinzer ist die ganze Strecke der Bahnhofstrasse entlang der Baustelle betroffen.
Bis zum heutigen Zeitpunkt gebe es keine Meldungen über Schäden an den Kanalisationen. «Spätestens nach Ablauf der Bauarbeiten der gesamten Überbauung werden unsere Leitungen wie auch der Zustand der Bahnhofstrasse überprüft. Allfällige Instandstellungsarbeiten werden der Bauherrschaft übertragen», betont Heinzer.
Falls sich der Zustand weiter verschlechtern würde, wäre aus seiner Sicht eine vorzeitige Sanierung denkbar. Und welche Massnahmen muss die Bauherrschaft ergreifen? «Zurzeit hat die Bauherrschaft ein Gutachten zum weiteren Bauablauf in Auftrag gegeben», sagt Heinzer.
Entwarnung gibt Hans Peter Tanner, Geschäftsführer der Erdgas Innerschwyz AG: «Wir haben eine Gasleitung an der Bahnhofstrasse und kontrollierten die Leitungen. Sie wurden freigelegt. Es ist alles in Ordnung.»
Projektleiter Reto Marty von der Fröhlich Architektur Pfäffikon relativiert: «Senkungen gibt es immer.» Weil es Werkleitungen in den Strassen habe, kontrolliere man diese, um sicherzugehen, dass sie nicht beschädigt wurden. «Wir haben festgestellt, dass sich die Leitungen nur minimal gesenkt haben. Es ist alles im grünen Bereich», sagt Marty weiter. Die Arbeiten auf der Grossbaustelle sind im Zeitplan. Er räumt ein: «Es ist möglich, dass man gewisse Strassenabschnitte erneut kontrollieren wird.»