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Der Kanton Luzern verzeichnete 2019 mit rund 2,2 Millionen so viele Logiernächte wie nie zuvor. Eine Region sticht besonders heraus.
Es ist eine Freudennachricht mitten in der Krise für den Luzerner Tourismus. Die Hotels und Kurbetriebe im Kanton Luzern verzeichneten 2019 so viele Logiernächte wie nie zuvor. Rund 2,2 Millionen Gäste übernachteten in den hiesigen Häusern. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Zunahme von 2 Prozent, wie Lustat Statistik Luzern am Donnerstag mitteilte.
Überraschend: In der Stadt Luzern, der kantonalen Tourismushochburg schlechthin mit 1,4 Millionen Logiernächten, nahm die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um 16'300 ab, was ungefähr 1,2 Prozent entspricht. Zulegen konnten indes gewisse Betriebe auf der Landschaft – etwa in der Region Sempachersee. Hier registrierte man inklusive der Parahotellerie wie Campingplätzen oder «Bed and Breakfast»-Betrieben rund 226'000 Logiernächte. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Zunahme von satten 8 Prozent.
Die positive Entwicklung freut Peter Regli, Geschäftsführer von Sempachersee Tourismus. Die Zunahme erklärt er wie folgt: «Unsere Region zeichnet sich durch Hotels aus, welche sich auf die Durchführung von Seminaren spezialisiert haben.» Als Beispiel nennt er das neue Business- und Seminarhotel Focus in Sursee. Das Vier-Sterne-Haus wurde im vergangenen Mai eröffnet und sei daher für die Zunahme an Logiernächten wesentlich mitverantwortlich.
Doch auch ohne das «Focus» konnten die Betriebe in der Region Sempachersee rund 4 Prozent mehr Übernachtungen verbuchen, sagt Regli. «Das ist schweizweit gesehen noch immer ein überdurchschnittlich guter Wert.» Ausschlaggebend im Bereich der Seminarhotellerie seien hierfür weiter das Hotel Sempachersee in Nottwil und das Seminarzentrum am Campus Sursee in Oberkirch. «Diese Betriebe bieten ein interessantes Gesamtpaket an, von der technischen Infrastruktur bis zum Essen. Firmen, Vereine oder Verbände schätzen das.»
Die Zunahme führt Regli des Weiteren darauf zurück, dass die Betriebe immer mehr Gäste beherbergen, welche zwar in der Region Sempachersee übernachten, aber die Tourismusattraktionen oder anderweitige Angebote in der Stadt Luzern nutzen. «Hier stellen wir immer stärker eine Umlagerung fest.» Ausschlaggebend für die Gäste seien die vergleichsweise tieferen Hotelpreise und die kurze, rund 15-minütige Fahrt in den Kantonshauptort, sagt Regli.
Wie sich die Anzahl Übernachtungen wegen des Coronavirus 2020 verändern wird, kann der Geschäftsführer von Sempachersee Tourismus noch nicht abschätzen. Er rechnet mit einem Einbruch von rund zwei Dritteln der aktuellen Zahlen. Regli ist aber optimistisch: «Wir haben Glück, dass wir wegen unserer Ausrichtung auf Seminarhotels nicht so stark auf interkontinentale Gäste angewiesen sind. Vielleicht hilft uns das allen, die Krise in der Region Sempachersee etwas besser zu verarbeiten. Schwierig wird es in jedem Fall.»