Wenig überraschend ist die Zustimmung zur Juso-Initiative Reuss-Oase hoch: 82,5 Prozent sagen Ja zur Initiative, deren Forderungen eigentlich bereits erfüllt sind.
Die Reuss ist das Markenzeichen der Stadt Luzern und darf auf keiner Postkarte fehlen. Doch je weiter stadtauswärts man geht, desto unattraktiver wird das Ufer. Autobahn, Hauptstrasse und Eisenbahn zwängen sich beidseitig der Reuss durch das enge Tal Richtung Emmenbrücke. Die Aufenthaltsqualität ist vielerorts nicht sehr hoch. Das soll sich ändern, finden 82,5 Prozent der Stadtluzerner Stimmberechtigten. Sie haben die Initiative der Juso «Reuss-Oase: Ein Freiraum für alle!» angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 43,9 Prozent. Ziel der Initiative ist eine Aufwertung des Reussufers zwischen Spreuerbrücke und Nordpol (Reussbühl).
Wirkliche Folgen hat das Ja zur Initiative allerdings nicht. Denn die Stadt will sich ohnehin für ein schöneres Reussufer einsetzen. Diverse Projekte sind bereits in Planung. So soll am rechten Ufer entlang (Seite Autobahn) ein attraktiverer Fussweg mitsamt Veloverbindung Richtung Emmenbrücke entstehen.
Am gegenüberliegenden Ufer, im Bereich der St.-Karli-Brücke, soll ein grösserer Park entstehen. Das sieht das Entwicklungskonzept Basel- und Bernstrasse vor. Zudem prüft die Stadt, an einigen Stellen den Zugang zum Wasser zu erleichtern. Auch zusätzliche Buvetten könnten dereinst das Reussufer beleben.
Mit dem Ja zum Velonetz-Kredit haben die Stimmberechtigten zudem grünes Licht gegeben für die Planung einer Fuss-/Velobrücke über die Reuss auf der Höhe Nordpol/Reusszopf.
Ganz alle Forderungen der Reuss-Oase-Initiative können allerdings nicht erfüllt werden - das hat der Stadtrat schon im Vorfeld der Abstimmung klar gemacht. So sei etwa ein Flussbad beim Kasernenplatz nicht möglich, da dies die Abflusskapazität der Reuss mindern würde. Auch Pontons für Reussschwimmer, wie es die Initiative vorschlägt, sind gemäss Stadtrat nicht realistisch.