Mit 51 Nummern wurde am Sonntag am Umzug einiges fürs Auge geboten. Auch sonst kamen die Zuschauer nicht zu kurz.
Was bitteschön soll ein Whyskimo sein? Diese Frage liess das Umzugsprogramm des gestrigen Umzugs in Altishofen aufkommen. Des Rätsels Lösung boten die Rickegrunzer Ebersecken: Es ist – schlicht, aber ergreifend – die Fusion von Whisky und Eskimos. Auf dem Wagen in Szene gesetzt mit viel Rauch und an die zahlreichen Schaulustigen abgegebenen Kostproben. Ob es an den frostigen Temperaturen oder an der gmögigen Atmosphäre in Altishofen lag, sei dahingestellt, aber die einzige Becher verteilende Gruppe war dies nicht. «Ich werde noch ganz gaga, wenn ich all das Zeug trinken soll», stellte eine Zuschauerin fest. Das von den Sohretaler Chommerbuebe offerierte «Likörchen» – angesichts des Mottos «es brönnt weder» durchaus mit Vorsicht zu geniessen – liess sie sich dann aber doch nicht entgehen.
Natürlich wurde auch fürs Auge und mit 19 am Umzug beteiligten Guuggenmusigen auch fürs Ohr einiges geboten. Politisch gab sich die St.-Niklausen-Gesellschaft Uffikon, die sich mit den bald verbotenen Plastiksäckli und den damit verbundenen Problemen auseinandersetzte. Oder wer weiss schon, wie das mit dem offen verkauften Gemüse ohne Säckli dereinst gehen soll? Das Ski Debakel des STV Roggliswil sorgte sogar für einen gewissen Nervenkitzel am Strassenrand. Obschon die todesmutigen Skifahrer die steile Rampe letztlich ohne Ski meisterten – die Show hatten sie auf sicher.
Natürlich wurde auch Zunftmeister Pius Elmiger, Zunftmeister der Pfyfferzunft Altishofen, mehrfach zum Thema gemacht, da wandelten überdimensionierte Kirschen durchs Dorf, es wurden Äpfel verteilt und Erntehelfer gesucht (Bedingung: pensioniert). Doch auch das vom Zunftmeister ausgerufene Motto «Juze ond Schränze of aune Frequenze» regte die Fantasie an: Als Radio Edelweiss machten sich Muki/Vaki-Turner auf den Weg, die zünftigen Altishofer Fasnächtler imponierten als Pfyfferschloss-Joduchörli.
Für den einen oder anderen Jööö-Effekt sorgten die Altishofer Schüler, denn vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse waren alle vertreten, mal als Schneewittchens Zwerge, mal als Hip-Hoppels oder «Titanic»-Besatzung. Doch auch die wüste, archaische Seite der Fasnacht fehlte nicht. Türst und Sträggele leben, verkündeten Voutisheer Lozärn. Beeindruckend war auch dieses Jahr der Auftritt der Fasnachtsclique Knutu/Teret. Die mystischen Waldwesen sorgten für Beifall, vielleicht bei all jenen etwas weniger, die einen unfreiwilligen Aufenthalt im Baumgefängnis in Kauf nehmen mussten.
Regula Bättig
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