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«Let's dance» lautete das Motto der Martinizunft. Entsprechend ging es beim Umzug schwungvoll zu - mit vielen grandiosen Sujets.
Die leicht bange Frage der Hochdorfer Fasnächtler am frühen Güdisdienstag Nachmittag vor Beginn des grossen Umzugs der Martinizunft lautet: «Kommt er, oder kommt er nicht»? Nein, der Regen kommt nicht. Er wäre auch ganz falsch am Platz. Zu dieser Zeit sind die Strassen nämlich gesäumt von den 22 000 Zuschauern, auf der Umzugsstrecke folgen sich ab 14 Uhr Schlag auf Schlag 63 farbenprächtige Umzugsnummern.
Regen gibt’s zwar, nämlich Konfettiregen, der sich fast pausenlos über das bestens gelaunte Publikum ergiesst. Dieses wird hervorragend in Form gebracht von Speaker Jörg Bieri. Ja, exakt so muss ein Umzug-Speaker agieren und animieren. Er hat denn auch eine Menge Tolles zu kommentieren. Eine Vielzahl Sujets hätte es verdient, hier aufgeführt zu werden. «Let’s dance», das Motto des Martinipaars Albert und Christina Fellmann, hat die Fasnachtsseelen im Seetal zünftig durchdrungen. In allen Varianten wird es ausgelebt.
Die Gugenmusigen geben allesamt einen grandiosen Background. Als «teuflische Böcke» kommen die Räbedibäms daher, das Dröschteam parodiert auf gerissene Art die «Grünabfuähr» im Bundeshuus», inklusive Bio-Mobil, Klimakonferenz mit Angela Merkel und «Yes-we-can»-Parole. Die «Gscheeri-Buebe» inszenieren Strand- und Surfleben mit Baywatch und garantieren: «Bi üs versufft keine!» Imposant das Sujet Jagdtourismus der «Haherüücher»: Da wird geschossen auf dem Hochsitz, was das Zeug hält, Jagdhornklang dazu, keine Chance für den Steinbock, er wird erlegt. Gratis ist dies nicht zu haben, darum heisst es:
«Erleisch du dies Tier im letschte Sprint – de zahlsch dini Trophäe met Karte, bar oder Twint.»
Punkto Tier: Da hat in letzter Zeit ja noch ein unbekanntes Tier im Hallwilersee für Schrecken und Aufruhr gesorgt. So geht der Junggesellenclub Erlosen in seiner Nummer spektakulär auf «Krokodilsuche» – denn «es Krodkodil hends gseh im Hallwildersee, d’Junggselle rüückid us mit emene Expertekomitee»; das «CrashBauTeam» ist erfolgreich und fängt den Kaiman. Echt grosser Sport dann beim Wagen des STV Hitzkirch. Da wird nicht in die Fasnachtsluft hinaus trainiert, sondern beim Training auf anschauliche Weise eine Menge Öko-Strom produziert. Derartig kann man nämlich «den Höftspäck reduziere und näbebi no Gratis-Pfuus generiere». Greta werde stolz sein, verkünden die STV-Fasnächtler. Sportlich grossartig sind im übrigen die Riesenfelgen, welche der STV-Reckturner noch und noch vorführt. Gute 1 ¾ Stunden dauert der imposante Korso. Exakt dann beginnt es zu tröpfeln.
Der Bericht von Tele 1 zum Fasnachtsumzug Hochdorf: