Mit einem riesigen Umzug hat Emmen am Sonntag seine Fasnacht gefeiert. Die Vereine schienen sich dabei mit ihren Wagen gegenseitig übertrumpfen zu wollen.
Pünktlich zum Emmer Umzugsbeginn begann es kräftig zu schneien, und zwar genau so lange, wie der Vorbeimarsch dauerte. Dies verdross die 33 teilnehmenden Gruppen aber nicht im Geringsten, die sich pünktlich um 14 Uhr am Centralplatz in Bewegung setzten. Angeführt von den Schügumuggern Ämmebrugg, wälzte sich der Umzug über den Sonnenplatz zum Zentrum Gersag, ohne grosse Lücken, was bestimmt auch auf die garstige Witterung zurückzuführen war. Auffallend in diesem Jahr waren die vielen Wagen. Kein Verein zu klein, um mit einem Riesenwagen dabei zu sein.
Besonders zu erwähnen sind die Fuschtibrüedere mit der Freikirche Don Promilla, die Ameisizunft Rothenburg anlässlich ihres 30-Jahre-Jubiläums, die Ämmer Promiller mit eigener Blaskapelle und die Ämmer Yäzzis, die wissen, wo die in Fischbach abgelehnten Nordafrikaner unterkommen werden. Den Vogel abgeschossen mit zwei gigantischen Wagen hat aber bestimmt die Bööggenunion zu ihrem 30-Jahre-Jubiläu
m. Nicht fehlen durfte natürlich die erste Emmer Zunftmeisterin Claire Hänsli, die mit ihrem Charme deutlich machte, dass eine Zunftmeisterin in den noch von Herren beherrschten Zünften eigentlich auch ihren Platz hätte. Einmal mehr griff der Quartierverein Erlen-Neuhof bei seinem Sujet ein brandaktuelles Thema auf.
Nach dem fast gelungenen Skirennen im Schluchen – nur der Schnee hat gefehlt – sollte sich Emmen unbedingt für die Durchführung der Olympischen Winterspiele bewerben. Mit einer riesigen Skipiste wurde den zahlreichen Zuschauern eindrücklich gezeigt, dass in Emmen fast alles möglich ist, sofern der Paul (Jäger) dahintersteckt. Die beiden überdimensionierten Wagen zeigten deutlich auf, was ein Quartierverein zu leisten im Stande ist. Vor und nach dem Sammelwagen schränzten die CH-Guugger und die Sprängi-Wörger, und die Chacheler Brüedere präsentierten sich als absolut kriegsmässig ausgerüstete Soldatenkompanie.
Mit dem Ende des Umzugs setzte auch der Schneefall aus, und das Emmer Fasnachtssymbol Ämmali erlitt wie alle Jahre sein Ende auf dem Scheiterhaufen. Rund um das Zentrum Gersag ging das fasnächtliche Treiben aber noch stundenlang weiter, und beim Erscheinen dieser Zeilen werden wohl auch die Allerletzten ihren Heimweg angetreten haben.
Anton A. Oetterli
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