Aus aller Welt strömen sie an den Umzug in Sursee – echt exotisch!

In Sursee haben 2000 Umzugsteilnehmer den 15'000 Zuschauern eine Weltreise im Schnellzugstempo beschert.

Evelyne Fischer
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Der Umzug in Kürze:

  • Anzahl Nummern: 56
  • Anzahl Zuschauer: 15'000
  • Stimmung: gesellig
  • Dauer: 105 Minuten
  • Highlight: Froue us aller Wält
Böögenzunft Nüderef
19 Bilder
Guuggenmusig Auckland, Neuseeland
Tunnuschränzer Altbüron
Sooregosler Oberkirch
Fasnachtsfreunde Buchs
Frauen der Zünftigen
 Frauen der Zünftigen
Ricke-Grunzer Ebersecken
Erebos
Insalifääger Mouesee
SEMPALUSTRIS
Urisk
Wegerepflotscher Reiden
Töndlitätscher Meierskappel
Schenkastico
Schenkastico
 Grobmanns
Diebetormtöibeler Sursee
Wildes Sujet

Böögenzunft Nüderef

«Us aller Wält» sollen sie nach Sursee kommen, hat Heinivater und Weltenbummler Alois Amrein (55) bestimmt. Wer die Entourage des Zünftigen am Umzug vom Güdisziischtig erlebt hat, weiss: Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Für die rund 15'000 Zuschauer geht’s in gut 105 Minuten einmal rund um den Globus. Der Trip: tierisch exotisch!

Sempalustris lassen eine Schar Strausse auflaufen, bei den Grobmanns sind die Affen aus dem Häuschen. Sie sagen sich:

«All Johr es Cabaret ond vöu zum Lache, drom dönd mer das Johr offiziell es Affetheater ufmache!»

Die Froschsekte der Reider Maskengruppe Urisk wiederum streckt ihre Fühler nach neuen Mitgliedern aus – noch am Wochenende hat «I(h)rre Froschheit» im Wiggertal missioniert.

Bild: Boris Bürgisser (25. Februar 2020)

Der 56 Nummern starke Korso führt auch in kulinarischer Weise ins Exotische: Alles Banane oder was? Das fragt sich die Boy-Group & Co. Reducio. Als knallgelbe Minions sorgen sie im tristen Grau für echte Farbtupfer. Einige Sujets später sind Kiwis im Anmarsch – ganz echte sogar: 18'416 Kilometer haben die Neuseeländer der Guuggenmusig Auckland zurückgelegt, um an der Lozärner Fasnacht mitzumischen. Musikalisch können sie problemlos mithalten. Höchstens der Klarinettist lässt erahnen, dass da keine herkömmliche Formation am Spielen ist.

Choreografie vereint Frauen aus aller Welt

Das Fernweh hat auch die Frauen der Zünftigen gepackt: Sie repräsentieren «Froue us aller Wält» – einstudierte Choreografie inklusive. Hier die Französin, unverkennbar am Perret. Da die Engländerin, in Pastellgelb und mit Hut. Ihre Inspirationsquelle? Die Queen, ist ja klar!

Auf Gäste aus Fernost machen sich übrigens die Altheiniväter gefasst: Sie werweissen, was wohl mit dem verwaisten Hotel Bellevue passiert.

«Für Chinese, Asiate ond Oligarche wär das doch e schöne Ort, nor gäbs de zum ässe Fisch vom See ond ned Hundefleisch ond Wörm vo Öbersee.»

Aufgefallen, weil ausgefallen, sind schliesslich die exotischen Konfetti der Dagmerseller Wegere Häxe: Pechschwarze Papierschnipsel lassen sie niederrieseln. Einfach phänomenal, würden da wohl nicht nur die Nottwiler Notetuter meinen, die heuer nach 21 Jahren unter dem Motto «Finale FEEnomenale» die letzte Fasnacht bestreiten.