Nach dem Felssturz an der Badflue vom 11. Januar ist als Sofortmassnahme die Felswand gereinigt und gesichert worden. Nach Angaben eines Geologen sind an der Badflue weitere Felsstürze zu erwarten.
Eine erste grobe Beurteilung der Felswand der Badflue durch den Geologen liegt vor, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der beiden Gemeinden Werthenstein und Wolhusen vom Montag Die vom Geologen vorgenommene Grobbeurteilung der Felswand lässt aufgrund des vorhandenen Kluftsystems befürchten, dass an der Badflue weitere Felsstürze in der gleichen Grössenordnung zu erwarten sind. Der Kanton Luzern, unter der Federführung der Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) hat deshalb ein integrales Projekt zur Risikoverminderung im Gebiet Badflue/Sandmättli gestartet.
In einer ersten Projektphase werden sämtliche Grundlagen erhoben und in einem Variantenstudium die Machbarkeit von verschiedenen Lösungsansätzen zur Verminderung der Risiken aus Sturzergeinissen an der Badflue und der Hochwassergefährdung durch die Kleine Emme untersucht. Diese Untersuchungen sind voraussichtlich bis im Frühling 2017 abgeschlossen.
Nach dem Felssturz wurde die Felswand der Badflueh durch eine auf Felssicherung spezialisierte Unternehmung gereinigt und gesichert. Dabei wurde die Böschungsoberkante grossflächig bis auf den unverwitterten Fels abgetragen. Zudem wurden kleinere, instabile Felsplatten in der Felswand künstlich zum Absturz gebracht. Sprengungen waren keine erforderlich.
Die Räumung der Felssturzablagerungen aus dem Gerinne der Kleinen Emme ist abgeschlossen. Es wurden insgesamt rund 12'000 Kubikmeter loses Felssturzmaterial abtransportiert. Die ursprüngliche Abflusskapazität des Gerinnes ist somit wieder hergestellt.
Noch in Ausführung befinden sich diverse Instandstellungsarbeiten respektive Ersatzbauten für Ufermauern, welche beim Ereignis beschädigt oder zerstört wurden. Bis im Frühsommer 2016 sollten sämtliche Instandstellungsarbeiten und damit auch die Sofortmassnahmen abgeschlossen sein.
Beim Felssturz und der anschliessenden Überschwemmung der Kleinen Emme trat aus einer der betroffenen Tankanlagen Dieselöl aus. Während der Zeit der Überschwemmung sind aus diesem Tank einige Tausend Liter Dieselöl in die Umgebung (Erdreich, Flusssande, Kanalisation, Luft) gelangt. Die Überwachung verschiedener Nutzungen im Abstrom zeigte, dass das Grundwasser nicht beeinträchtigt wurde.
Im Bereich der überschwemmten Flächen im Gebiet Sandmättli wurden an verschiedenen Stellen Oberbodenproben entnommen, um nachzuweisen, ob beziehungsweise wie stark der Boden durch das ausgelaufene Dieselöl verschmutzt worden ist und um den Bereich mit einer allfälligen Bodenverschmutzung einschränken zu können. Die Laboranalyse der Proben haben laut Mitteilung gezeigt, dass die obersten ca. 30 bis 40 cm des Bodens durch das ausgelaufene Dieselöl stark mit Kohlenwasserstoffen belastet ist. Der Bereich der Verschmutzung beschränkt sich ausschliesslich auf das von der Überschwemmung betroffene Gebiet rechtsufrig der Kleinen Emme vom Areal der Imbach AG bis zur Wehrschwelle Kommetsrüti.
Die Mineralölstoffe werden durch Mikroorganismen im humusreichen Oberboden in relativ kurzer Zeit stark abgebaut. Daher wird vorderhand auf einen sehr kostspieligen Bodenabtrag und Ersatz verzichtet.
Mittels einer Nachuntersuchung im Herbst 2016 wird der Abbau der Kohlenwasserstoffe überprüft. Solange der Kohlenwasserstoffgehalt über dem massgebenden Beurteilungswert liegt, gilt für die betroffenen Flächen ein Nutzungsverbot. Aufgrund der Erfahrungen bei ähnlichen Schadenfällen wird damit gerechnet, dass die Mineralölstoffe innert Jahresfrist soweit abgebaut sind, dass keine Verschmutzung des Bodens mehr vorliegt. Die betroffenen Grundeigentümer wurden von den Behörden über die Bodenverschmutzung und deren Auswirkungen sowie über das weitere Vorgehen informiert.
pd/zim