An der Gemeindeversammlung stellte der Surseer Stadtrat das Projekt Bushof und unterirdische Velostation vor. Dabei hatte er gute Neuigkeiten mit im Gepäck.
Zehn Jahre wurde er geplant, jetzt legt der Surseer Stadtrat den neuen Bushof und die unterirdische Velostation der Bevölkerung vor. Am 15. Mai stimmt Sursee an der Urne über das knapp 24 Millionen Franken teure Projekt ab. Das hat die ausserordentliche Gemeindeversammlung am Montagabend in der Stadthalle beschlossen. Das Interesse am Projekt war gross, 170 Stimmberechtigte nahmen an der Versammlung teil.
Geplant ist ein Ausbau des Bushofs beim Bahnhof Sursee. Dieser wird täglich von 20'000 Personen frequentiert. Der neue Bushof soll acht Haltekanten und zwei Kippkanten, bei denen der Bus nur kurz anhält, um die Passagiere aussteigen zu lassen, aufweisen. Weiter ist der Bau einer unterirdischen Velostation mit 1050 Veloparkplätzen geplant. Diese soll über zwei Zufahrtsrampen an die bestehenden Unterführungen angeschlossen werden. Gleichzeitig will die Stadt Sursee im Gebiet die Werkleitungen sanieren. Der Bahnhofplatz soll für Autos weitgehend gesperrt werden, einzig die dort ansässigen Geschäfte können noch angefahren werden.
Insgesamt kostet das Projekt rund 24 Millionen Franken. Davon trägt die Stadt Sursee 10,9 Millionen Franken. Das restliche Geld kommt allen voran vom Kanton Luzern, der 9,5 Millionen beisteuern wird. Der Kantonsrat wird voraussichtlich im Mai über den Grossteil des Beitrags entscheiden. Weiter beteiligen sich die SBB sowie die umliegenden Gemeinden Oberkirch, Mauensee, Schenkon und Geuensee an der Velostation – ob sich Knutwil beteiligen wird, ist nach wie vor offen –, die Verkehrsbetriebe zahlen an den Bushof.
Umstritten war bis vor kurzem der Beitrag der SBB. Ursprünglich wurden von Seiten der Bundesbahnen 3 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Dann reduzierten die SBB ihren Beitrag auf nur noch 750'000 Franken. Am Montagabend konnte Bauvorsteher Romeo Venetz (Mitte) der Gemeindeversammlung mitteilen, dass der SBB-Beitrag auf 1,75 Millionen Franken erhöht wird. Venetz sprach von «zähen Verhandlungen» mit den Bundesbahnen. «Mittlerweile weiss man in der Konzernleitung der SBB, wo Sursee liegt», meinte der Bauvorsteher augenzwinkernd.
Die Kosten für die Velostation sind mit 9,8 Millionen Franken veranschlagt. In der Stadt Luzern wurde eine unterirdische Velostation beim Bahnhof kürzlich an der Urne versenkt. Die Luzerner Lösung wäre aber auch doppelt so teuer wie jene in Sursee gewesen.
Trotzdem gab die Velostation am Montagabend in Sursee zu reden. Ein Bürger stellte bereits im Voraus die Frage, warum die Veloparkplätze nicht bewirtschaftet werden. Romeo Venetz sagte dazu am Montagabend, dass es keine Rechtsgrundlage für die Bewirtschaftung von Veloparkplätzen gebe. Zudem würde sich der Beitrag der SBB um 600'000 Franken verkleinern, sollten die Veloparkplätze kostenpflichtig sein.
Der Stadtrat nahm weiter Stellung zur Forderung, auf dem optisch markanten lichtdurchlässigen gelben Dach über den Busperrons Fotovoltaikanlagen zu installieren. Dies sei auf dem geplanten Material technisch nicht möglich, erklärte Venetz. Das Dach solle ein «Hingucker» sein.