Die Sieger des Fasnachtswettbewerbes der Neuen Luzerner Zeitung und des Lozärner Fasnachtskomitees sind bekannt. «De beschti Lozärner Fasnachtsgrend» hat eine Baslerin.
«Nach meinem Empfinden hat die Kreativität an der Lozärner Fasnacht wieder zugenommen – und es waren mehr Grende als auch schon unterwegs», sagte Flavio Bezzola, Präsident des Lozärner Fasnachtskomitees LFK, an der Auszeichnung am Donnerstag des besten Lozärner Fasnachtsgrends in der Kornschütte.
Beim Wettbewerb, der jeweils von der Neuen Luzerner Zeitung und dem LFK durchgeführt wird, liessen sich am Schmutzigen Donnerstag mehr als 140 Grende im LZ-Fotostudio auf dem Schwanenplatz fotografieren. Am Voting haben sich rund 2000 Personen online oder per Telefon beteiligt und damit die besten Grende erkoren.
Wie im Vorjahr hatte am Schluss auch aktuell eine Frau die Nase vorn. Gaby Bühler (55) überzeugte das Publikum. Die seit 1974 in Kriens lebende Baslerin war an der Fasnacht als Stricklisi. «Das Motto der Hügü Schränzer, bei denen ich Mitglied bin, war dieses Jahr Flohmarkt. Weil ich im Frühling Grossmutter wurde, habe ich das Thema Stricken gewählt», sagt sie. Via Inserat habe sie Wolle gesucht und sich ab September daraus ein dickes Kostüm gestrickt. Ihr «Wullechörbli» funktionierte sie kurzerhand zu einem prächtigen Grend um. Ein Bauhelm, viel Wolle, etwas Polster und ein wenig Latex brauchte sie dazu. Der Aufwand hat sich gelohnt und bringt der Gewinnerin ein Romantik-Weekend im Hotel Misani in Celerina für 2 Personen im Wert von 1000 Franken ein.
Über den zweiten Platz freute sich der Büchsenmachersepp aus Alpnach, der im richtigen Leben Heidi Wehrli heisst und – wie der Name vermuten lässt – eine Frau ist. «Den alten Sepp habe ich ausgesucht, weil er mir auf Anhieb sehr gefallen hat. Wahrscheinlich weil er so eine tiefe Zufriedenheit ausstrahlt», so die 59-jährige Pflegefachfrau. Siemeint, dass ihr Beruf wohl schuld sei, dass es ihr der alte, zufriedene Grend angetan hat. Gebastelt hat sie ihn übrigens nicht selber. «Den hat ein Künstler hergestellt. Aber ich musste ihn unbedingt
haben, und er hat ihn mir für die Lozärner Fasnacht geliehen.» Dank dem Büchsenmachersepp durfte sie einen Migros-Gutschein im Wert von 600 Franken entgegennehmen.
Der «Gschpässige Vogel» schliesslich landete auf dem dritten Platz. Marcus Tschopp (47), Carosseriespengler aus Küssnacht, hat seinen Grend mit grossem Aufwand selber hergestellt. «Ich habe aus
Blech eine Form gebogen, verschweisst und diese dann mit Polyestermasse ausgegossen», sagt der Handwerker, der nicht nur während der Fasnacht, sondern das ganze Jahr hindurch überall und immer
anzutreffen ist – und demzufolge auch abseits der fünften Jahreszeit dann und wann abhebt, wie er selber zugibt. Neben dem Polyester habe er einige künstliche Blumen und den Inhalt eines Daunenkissens für seinen Grend verwendet. Für die Arbeit wurde er mit einen Gutschein der Migros für 200 Franken entlöhnt.
Roger Rüegger / Neue LZ