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Zurzeit finden Shootings für den Bauernkalender statt. Eines der Models ist Corina Maria Kurmann aus Schüpfheim.
Die halblangen, blonden Haare von Corina Maria Kurmann sind hochgesteckt, blaue Blüten sind hineingeflochten. Sie trägt einen roten Spitzen-BH, ein hellblaues Mieder und einen hübschen Slip. Sie hält die Arme zur Seite gestreckt, während das Styling-Team ihr Outfit zurechtzupft.
Die 21-jährige Schüpfheimerin wird auf dem Hof Elischwand in Ruswil fürs Fotoshooting für den Schweizer Bauernkalender 2021 paratgemacht.
Corina Maria Kurmann hat sich nicht das erste Mal beworben: «Ich war schon auf dem JanuarBlatt 2019», erzählt sie. Dass sie zum zweiten Mal mitmachen darf, liege aber nicht daran, dass zu wenig Bewerbungen eingegangen seien, sondern weil sie beim ersten Mal ein gutes Model gewesen sei, erklärt Daniela Mayer vom herausgebenden Calendaria-Verlag schmunzelnd.
Draussen baut derweil Fotograf Silvan Bucher das Set auf. Corina Maria Kurmann soll vor dem schönen Spycher der Familie Küng Wey und neben roten Geranienkistli in Szene gesetzt werden.
Drinnen kniet sich die Makeup-Artistin Sandy Stiz vor Corina Maria: Da sie in Shorts in der Sonne war, wird der Hautton angeglichen, damit es keine Farbunterschiede auf den Oberschenkeln gibt.
Bevor es zum Shooting geht, wirft sie sich eine Jacke über, denn Petrus scheint kein Fan des Bauernkalenders zu sein: Es regnet, ist windig und kühl.
Kurmann freut sich sichtlich auf das Shooting. «Ich möchte jeder Frau zeigen, wie schön man eigentlich ist, und hoffe, dass durch diese Bilder jede Frau mehr an sich glaubt, mehr Selbstvertrauen hat. Später werde ich auf diese tollen Fotos zurückschauen und mich daran freuen. Ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein darf, und freue mich auf den Kalender 2021.» Schon als Kind sei sie jede freie Minute bei ihrem Götti auf dem Bauernhof bei den Tieren gewesen. Vor allem die Kühe und die Hunde mochte sie sehr. «Und ich war schon immer von Traktoren fasziniert. Landwirtschaft ist meine Berufung», schwärmt die 21-Jährige.
Aufgewachsen ist die Schüpfheimerin aber nicht auf einem Hof. «Landwirtschaft ist so etwas Wichtiges. Sie steht für unsere Lebensmittel, für das Leben», betont die Detailhandelsfachfrau, die Landmaschinen und Nutzfahrzeuge verkauft. Natürlich wünscht sie sich, auf einem Bauernhof zu leben. «Und dabei würde ich gern einen Hofladen betreiben, denn ich liebe es, in der Freizeit Kuchen oder Guetzli zu backen und Konfi zu kochen.»
Wenn sie nicht in der Küche steht, spielt Corina Maria Kurmann Schwyzerörgeli, geht an Viehausstellungen und näht zum Beispiel Dirndl. Nun fehlt nur noch der Landwirt mit Hof.
Nachdem das Model diskret im Spycher den BH ausgewechselt und Stylistin Susanne Suter letzte Hand angelegt hat, tritt sie vor die Türe. Die Turnschuhe weichen roten High Heels, die Jacke fällt – es geht los.
2019 war Corina Maria Kurmann an der BEA dabei, als der Kalender verkauft wurde. «Ich habe viel positives Feedback bekommen. Ausserdem konnte ich einige davon überzeugen, dass das kein Nacktkalender ist, sondern schöne Bilder drin sind», erinnert sie sich. Auch ihr Umfeld unterstützt die Detailverkäuferin bei ihrer Bewerbung. Sie meint schmunzelnd:
«Beim ersten Mal war es schon etwas komisch, in Unterwäsche Anweisungen vom Fotografen zu bekommen. Doch es hat sich gut angefühlt, gestylt zu werden».
Nach einer Stunde sind verschiedene Posen ausprobiert, und gemeinsam mit dem Team wird sogleich das Foto bestimmt, das es in den Kalender schaffen wird. Welchen Monat sie 2021 repräsentieren wird, ist noch nicht klar.