BAUGESUCH: Zieht Milliardär Alfred Gantner nach Meggen?

Der Zuger Unternehmer Alfred Gantner will ein Anwesen in Meggen umbauen. Das Baubewilligungsverfahren läuft. Der Gemeindepräsident würde sich über den Zuzug freuen.

Beatrice Vogel
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Alfred Gantner, Mitbegründer des Zuger Unternehmens Partners Group. (Archivbild)

Alfred Gantner, Mitbegründer des Zuger Unternehmens Partners Group. (Archivbild)

Beatrice Vogel

beatrice.vogel@luzernerzeitung.ch

Ein Baugesuch in der Gemeinde Meggen lässt aufhorchen. Alfred Gantner – einer der reichsten Zentralschweizer – plant grosse bauliche Veränderungen auf seinem Grundstück Eichmatt direkt am Vierwaldstättersee.

Das Baugesuch wurde im Oktober bei der Gemeinde eingereicht. Demgemäss wollen die Gantners einen Ersatzneubau für das Wohnhaus inklusive Gästetrakt erstellen sowie das sogenannte Teehaus auf ihrem Grundstück renovieren und umbauen. Laut dem Megger Gemeindeammann HansPeter Hürlimann ist das Baubewilligungsverfahren aber noch am Laufen.

Umzug nach Meggen mittelfristig möglich

Bedeutet dies, dass die Familie Gantner, die heute in Oberägeri lebt, bald nach Meggen zieht? Cornelia Gantner-Bose, die als Eigentümerin des Grundstücks Eichmatt eingetragen ist, möchte auf Anfrage unserer Zeitung nichts dazu sagen, da es sich um eine Privatangelegenheit handle. Gemäss der Zeitschrift «Bilanz» hegt die Familie – das Ehepaar Gantner hat vier Söhne und eine Tochter – keine unmittelbaren Umzugspläne. Aus dem Umfeld der Familie heisse es, man plane erst mittelfristig den Umzug nach Meggen. «Offenbar wollen die Gantners zuwarten, bis die Kinder, die in Zug die öffentlichen Schulen besuchen, ihre Ausbildung dort abgeschlossen haben», schreibt die «Bilanz». Für Meggen wäre der Zuzug von Alfred und Cornelia Gantner ein wahrer Gewinn. «Wir würden uns natürlich darüber freuen und ich hoffe, die Chancen dafür stehen gut», sagt der Megger Gemeindepräsident Urs Brücker (GLP), der die Gantners schon persönlich kennen lernen durfte.

Auf Platz 6 der reichsten Zentralschweizer

Alfred Gantner ist Mitbegründer und Verwaltungsratsmitglied des Zuger Private-Equity-Unternehmens Partners Group. Sein Zehn-Prozent-Anteil an der Firma, deren Sitz sich in Baar befindet, ist laut «Bilanz» heute rund 1,7 Milliarden Franken wert. Gemeinsam mit den Mitbegründern Marcel Erni und Urs Wietlisbach ­besitzt Alfred Gantner ein geschätztes Vermögen von 5 bis 6 Milliarden Franken. Die Partners-Group-Gründer belegen damit Platz 6 auf der Liste der reichsten Personen mit Wohnsitz in der Zentralschweiz (Ausgabe vom 25. November).

Und was sagt man in Oberägeri zu einem potenziellen Wegzug der Familie Gantner? Pius Meier (FDP), Gemeindepräsident von Oberägeri, wurde bereits «ein paar Mal darauf angesprochen». Er wisse aber nichts über konkrete Umzugspläne. Meier sagt: «Wir würden die Anwesenheit von Alfred Gantner natürlich auch in Zukunft sehr schätzen.»

Das Megger Anwesen Eichmatt, das sich seit zwei Jahren im Besitz der Gantners befindet, liegt direkt am Vierwaldstättersee. Rund 35 200 Quadratmeter umfasst das gesamte Gut, inklusive Landhaus, Scheune, Garage und Angestelltenhaus, sowie Anlegestelle, Tee- und Bootshaus und einer grosszügigen Parkanlage. Die «Bilanz» schätzt das Land auf einen Wert von über 70 Millionen Franken – angesichts der Quadratmeterpreise von 2000 bis 3000 Franken bei derart prächtiger Seelage.

Parkzone lässt wenig bauliche Veränderungen zu

Vorbesitzer der Grundstücks war der Kunsthändler Robert Landau. Dieser hatte das Gut Eichmatt 2007 gekauft, in der Abschicht, sich darauf niederzulassen. Da es aber in der Parkzone liegt, sind die baulichen Möglichkeiten sehr eingeschränkt, was den Kunsthändler von einer geplanten Neuüberbauung abhielt. Er nutzte das Anwesen nie als Wohnsitz.

Robert Landau besitzt noch heute das gleich daneben liegende Grundstück mit der «Villa Rose», einem der prestigeträchtigsten Einfamilienhäuser der Schweiz mit knapp 10 400 Quadratmetern Umschwung. Die Villa hatte er 2014 von den Erben des Rohstoffhändlers und Finanzinvestors Marc Rich gekauft.

Mitarbeit: Rahel Hug