BEROMÜNSTER: Im Fläcke z’Möischter geht die Post ab

Gemütlich am Strassenrand stehen und einfach nur zuschauen? Nicht am Michelsämter-Umzug. Dort muss das Publikum auf Zack sein.

Stephan Santschi
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Michelsämter Fasnachtsumzug in Beromünster. Im Bild: Chrottemösler Gunzwil "Armee Gripen". (Bild: Manuela Jans / Neue LZ)

Michelsämter Fasnachtsumzug in Beromünster. Im Bild: Chrottemösler Gunzwil "Armee Gripen". (Bild: Manuela Jans / Neue LZ)

«Im Fläcke, do fägts.» Das ist kein Fasnachtsmotto, sondern gilt eigentlich fürs ganze Jahr. Wenn allerdings der Michelsämter-Umzug auf dem Programm steht, dann herrscht im Zentrum Beromünsters der Ausnahmezustand. So wie gestern, als 9000 bis 10 000 Menschen auf die Strasse strömten, um dem närrischen Treiben beizuwohnen. Dann fägt es nicht nur im Fläcke, sondern dann wogt und tobt es. Letzteres ist tatsächlich das diesjährige Fasnachtsmotto. Und wer einen Augenschein vor Ort nimmt, merkt bald: Übertrieben ist das nicht. Die Atmosphäre zwischen Gemeindehaus und Turnhalle ist vorzüglich. Wenn die 40 Gruppen des Umzugs die Luzernerstrasse hinunter bummeln und dann um die Kurve in den Fläcke einbiegen, wirkt das ein wenig, wie wenn ein Marathonläufer auf seinen letzten Metern Richtung Ziel ins Olympiastadion einläuft. «Dann geht die Post ab», schwärmt Fred Hobi, der Weibel der organisierenden FleckenZunft in Beromünster.

Extrawürste im Vorprogramm

Bevor allerdings der Startschuss der fasnächtlichen Prozession unter der Leitung von Zunftmeister Hans Peter «Holy» Holenstein (Holy I.) fällt, gehört die Bühne im Fläcke den Extrawürsten. Diese Fasnachtsgruppe sorgt seit 2001 für Unterhaltung. Zweimal gewann sie den mittlerweilen wieder abgeschafften Titel des «goldenen Konfettis» für das originellste Sujet. «Unser Ziel ist es immer, die Leute mit einzubeziehen. Wir sind schon als Gesangsgruppe oder als Coiffeure aufgetreten», erzählt Ignaz Suter, eines von elf Mitgliedern. In diesem Jahr haben sich die Extrawürste dem Thema «Hexenverbrennung» gewidmet. Wenn die Teilnehmer des Umzugs am Start verharren und auf ihren Einsatz warten, befinden sich die Extrawürste schon im Ziel. «Wir haben keine Lust anzustehen», erklärt Suter mit einem schelmischen Schmunzeln. Das heisst aber nicht, dass sie aussen vor bleiben müssen. «Wenn es passt und wir gut durch die Leute kommen, fahren wir auf den letzten Metern mit. Auch das ist einer unserer Extrawürste. Wir machen, was wir wollen.»

Bild: Manuela Jans / Neue LZ
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Das Werfen von Torf nervt

Um 14.15 Uhr ziehen sich die Extrawürste aber zurück. Dann gehört die Bühne den Protagonisten. Und diese haben einiges zu bieten. Egal, ob es sich um den durchstartenden Tambourmajor der Beromüügger, die Arche Armin der Böögen-Zunft Neudorf, das Zürcher Polizei-Puff des Junggesellenclubs Erlosen oder die Sambatänzerinnen der Chommerbuebe Möischter handelt – die Fasnächtler sind mit Leidenschaft, Humor, Kreativität und Fantasie am Werk.

Wer allerdings annahm, am Strassenrand das Geschehen gemütlich mitverfolgen zu können, täuschte sich. Immer wieder sah sich der Zaungast Angriffen ausgesetzt – sei es durch Konfettikanonen, Papierschnitzelbläser, Sägemehlspritzen oder Wassersprüher. Das sorgte für fluchtartige Szenen und Lacher, aber nicht nur. «Die übertreiben es doch», nervte sich eine Frau, als die Vertretung von Wini’s Buurehof aus Neudorf mit Schaufeln sogar Torf ins Publikum streute. Das war in der Tat, vor allem für junge Eltern mit ihren Babys im Kinderwagen, des Närrischen zu viel. Sonst aber hat es gefägt gestern, am Michelsämter-Umzug in Beromünster.

Basel (Bild: Josef Müller)
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Basel Dienstag 17.15 Uhr (Bild: Josef Müller)
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Ganz nah dem Trottoirrand entlang. (Bild: Josef Müller)
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Basel ( alle Bilder vom Dienstag ) (Bild: Josef Müller)
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Basler Fasnacht Dienstagnachmittag (Bild: Josef Müller)
Langenthal (Bild: Josef Müller)
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Umzug Langenthal (Bild: Josef Müller)
Fasnacht in Langenthal, heute Sonntag 18.2.2018 (Bild: Josef Müller)
Es ist schon sehr hart, wenn MANN ausgerechnet die Fasnachtstage hinter Gittern verbringen muss! Wie bloss hat er sich das eingebrockt? (Bild: Niklaus Rohrer)
Helenas Hofreitschule der Gruppe HELENA STUBENREIN. Im Einsatz waren Märchen-, Comic- und Westernhelden. Ein Supergaudi für Gross und Klein! (Bild: Niklaus Rohrer)
Herrliche Fasnachtsgestalten in wunderbar passender Umgebung. Sie waren ihrer grossen Aufmerksamkeit gewiss und genossen es auch entsprechend. (Bild: Niklaus Rohrer)
Raus aus dem Altersheim, ein bisschen Abwechslung muss ab und zu mal während der Fasnacht sein! (Bild: Margrith Imhof-Röthlin)
Bild: Theres Nussbaumer
Chinesischer Drache. (Bild: Theres Nussbaumer)
Da wird tatsächlich ein Wolf von einem Drachen gebissen. (Bild: Theres Nussbaumer)
Helenas Hofreitschule der Gruppe Helena Stubenrein. Im Einsatz waren Märchen-, Comic- und Westernhelden. Ein Supergaudi für Gross und Klein. (Bild: Niklaus Rohrer)
Tambourmajor der Pilatusgeister vor dem Wahrzeichen der schönsten Stadt. (Bild: Dominik Baumgartner)
Helenas Hofreitschule der Gruppe HELENA STUBENREIN. Im Einsatz waren Märchen-, Comic- und Westernhelden. Ein Supergaudi für Gross und Klein. (Bild: Niklaus Rohrer)
Am Chenderomzog Lozärn. Vorhutgruppe, die - von einem Konfettiregen getroffen - Plausch, Spass und eine grossartige Freude zum Ausdruck bringt. (Bild: Niklaus Rohrer)
"Wehalb nur hab ich heute so einen müden, schweren Kopf? Liegt es etwa gar an der Fasnacht? Falls ja, da kann mir auch ein Aspirin kaum mehr helfen!" (Bild: Niklaus Rohrer)
Wichtel an der Luzerner Fasnacht (Bild: Irene Blum)
Noteheuer Lozärn (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
Wotsch es Zältli? (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
am Kinder-Monster-Umzug (Bild: Rose-Marie Fülistaller)
am Kinder-Monster-Umzug (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
am Kinder-Monster-Umzug (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
am Kinder-Monster-Konzert (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
am Kinder-Monster-Umzug (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
ein weiser alter Mann an der Luzerner Fasnacht (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
am Fasnachts-Dienstag in Luzern (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
Hatschi ! Und Gsundheit ! (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
Ideale Fasnachts-Kulisse (Bild: Rose-Marie Füglistaller)
Die Daltons-Brüder beim 41. Motteri-Umzug in Malters (Bild: Oliver Gutfleisch)
two in one (Bild: Ammann-Rast Margrit)
Klar zählen sehr oft auch die inneren Werte und die können in diesem Fall nur besser sein ! (Bild: Margrith Imhof-Röthlin)
Royaler Besuch am Güdismäntig (Bild: Karen Plüss)
Gross und klein an der Fasnacht (Bild: Edith Tanner)
Viel Spass an der Luzerner Fasnacht (Bild: Edith Tanner)
Die einheimische Guuggenmusik Änzischränzer mit dem Motto DRAKUHLA bringt ein Ständchen an der Kinderfasnacht in Hergiswil bei Willisau. (Bild: Peter Helfenstein)
Wenn wotsch under de Lesebilder i der LZ cho, de muesch als Pizzaiolas ad Fasnacht go ! (Bild: Margrith Imhof-Röthlin)
Zunftmeisterpaar und Nebenzunftmeisterpaar Triengen und Schlierbach (Bild: Regina Kaufmann)
two in one (Bild: Ammann-Rast Margrit)
Blick ins Städtchen Sursee kurz nach 16 Uhr (Bild: Josef Müller)
Sursee (Bild: Josef Müller)
Sursee (Bild: Josef Müller)
Farbtupfer (Bild: Josef Müller)
two in one (Bild: Ammann-Rast Margrit)
two in one (Bild: Ammann-Rast Margrit)
two in one (Bild: Ammann-Rast Margrit)
Traumwetter (Bild: Josef Müller)

Basel (Bild: Josef Müller)

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