Ein neues Altersheim, eine Dreifachturnhalle, ein Parkhaus und die Umfahrung des «Fleckens»: Dafür wird nun in Beromünster mit der Ortsplanungsrevision die Grundlage gelegt.
Fast sieben Jahre dauert sie nun schon, die Revision der Ortsplanung von Beromünster. Seit 2013 beschäftigt sich der Gemeinderat mit dem zukunftsweisenden Dossier. Die zweite öffentliche Auflage ist kürzlich zu Ende gegangen. Nun wird das Planwerk abgeschlossen und am 16. März der Gemeindeversammlung vorgelegt.
Die Stimmbürger können dann den Grundstein für die künftige Entwicklung ihrer Gemeinde legen – insbesondere für vier Grossprojekte, für welche, die dafür notwendigen Bauzonen geschaffen werden:
Doch nicht nur für diese grossen Bauprojekte legt die Ortsplanung die Grundlage. Ganz generell wird mit ihr festgelegt, wo die 6700-Einwohner-Gemeinde künftig wachsen soll – und wo nicht. Das von Kanton und Bund vorgeschriebene Credo lautet dabei: innere Verdichtung. So muss beispielsweise Bauland an peripheren Gebieten ausgezont werden. Betroffen sind 13 Grundstücke in Gunzwil und Schwarzenbach. Hans-Peter Arnold sagt dazu:
«Die Verhandlungen waren sehr intensiv, doch wir sind schliesslich mit allen Betroffenen einig geworden.»
Die Auszonungen werden mit Einzonungen im Zentrum kompensiert – unter dem Strich behält die Gemeinde also ihre Baulandfläche. «Die eingezonten Flächen sind eine grosse Chance für uns, damit können wir dem verdichteten Bauen gerecht werden.» Dies nicht zuletzt deshalb, weil die Gemeinde einen Teil dieser Grundstücke erwerben kann. Diese möchte sie künftig privaten Bauherren wieder veräussern oder im Baurecht übergeben, verknüpft mit der Bedingung, ab wann das Grundstück frühestens bebaut werden darf.
Dafür wurde der Gemeinderat an der vergangenen Gemeindeversammlung im Dezember kritisiert. Arnold erklärt jedoch: «Durch die Kaufrechtsverträge können wir die Bautätigkeit und damit das Wachstum steuern.» Der Gemeinderat strebe ein jährliches Wachstum von rund einem Prozent an. Dies wurde 2017 in zwei öffentlichen Mitwirkungsveranstaltungen vom Stimmvolk entsprechend definiert.
Noch ist die Ortsplanung also nicht in trockenen Tüchern. Gegen die zweite Auflage von Mitte Dezember sind 6 Einsprachen eingegangen, bei der ersten Auflage vor gut einem Jahr waren es 37, einige davon sind noch hängig. Diese gilt es nun zu bereinigen. «Wir versuchen, mit allen Parteien eine Lösung zu finden», sagt Gemeindepräsident Arnold.
Gelingt das nicht, muss die Gemeindeversammlung im März über die verbleibenden Einsprachen befinden. Arnold hofft, dass die Bevölkerung dabei das grosse Ganze nicht aus den Augen verliert. «Die Ortsplanung ist ein komplexes und zusammenhängendes Konstrukt. Wird ein Teil geändert, kann dies das ganze Gebilde zum Einsturz bringen.»