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Luzern
Beim Brand eines Wohnhauses in Ebikon wurden drei Personen leicht verletzt – darunter ein Feuerwehrmann, der wegen Erschöpfung ins Spital gebracht werden musste. Die Liegenschaft ist wohl abbruchreif.
(hor/pd) Der Brand eines Wohnhauses am Montagnachmittag an der Luzernerstrasse 74 in Ebikon (wir berichteten) hat mehr Schaden angerichtet, als zunächst angenommen: Zwar konnten sich alle Bewohner selbstständig aus der brennenden Liegenschaft retten, aber drei Personen wurden leicht verletzt, wie die Luzerner Polizei am Dienstagvormittag mitteilte. Ein Feuerwehrmann musste aufgrund eines Erschöpfungszustandes ins Spital gebracht werden. Ein zweiter Feuerwehrmann erlitt eine leichte Augenverletzung, die vor Ort behandelt werden konnte. Zudem begab sich ein Bewohner laut der Medienmitteilung aufgrund seiner Erkrankung selbstständig in ärztliche Kontrolle. Die Feuerwehr evakuierte überdies die Bewohner der Nachbarliegenschaften Luzernerstrasse 72 und 76.
Das Mehrfamilienhaus ist nicht mehr bewohnbar. Darin lebten vier Mietparteien – darunter die Besitzer der Liegenschaft. Letztere sind bei Verwandten untergekommen. Für die anderen drei Familien hat die Gemeinde Notunterkünfte in einem Hotel und notwendige Sachen – unter anderem Kleider – organisiert, wie Gemeinderat Ruedi Mazenauer (FDP) sagt.
Die Brandursache ist gemäss Luzerner Polizei Gegenstand von Ermittlungen. Der entstandene Sachschaden am Gebäude könne noch nicht beziffert werden – vermutlich habe es aber Totalschaden erlitten.
Laut Martin Marfurt, Kommandant der Feuerwehr Ebikon-Dierikon, sind die beiden leicht verletzten Feuerwehrleute wieder wohlauf. Was die Erschöpfung betrifft, so sagt er: «Ein solcher Einsatz gerade bei diesen Aussentemperaturen kostet viel Kraft.» In der Brandschutzausrüstung fühle es sich an wie in einer Sauna, die Körperkerntemperatur steige langsam an. Hinzu komme aber auch die jeweilige persönliche Tagesverfassung.
Dass ein Feuerwehrmann wegen Erschöpfung ins Spital gebracht werden musste, ist in diesem Sommer kein Einzelfall: Bereits beim Dachstockbrand eines Mehrfamilienhauses am 1. Juli an der Berglistrasse in Luzern mussten zwei Feuerwehrleute deswegen hospitalisiert werden. Markus Portmann, stellvertretender Feuerwehrkommandant der Stadt Luzern, sagt:
«Die Brandschutzausrüstung isoliert die Feuerwehrleute zwar von der Hitze des Feuers, aber man schwitzt durch die körperliche Anstrengung natürlich umso mehr.»
Erschwerend kämen die hohen Aussentemperaturen hinzu – an jenem Tag waren es 32 Grad. «Selbst ausserhalb des Brandobjektes ist es heiss und die Abkühlung fehlt.» Wichtig sei daher, genügend zu trinken – bereits vor dem Einsatz. Portmann: «Und die Feuerwehrleute werden bei solch harten Einsätzen auch schneller abgelöst.»
Der Brand in dem Wohnhaus in Ebikon war am Montag ausgebrochen. Die Meldung bei der Polizei und Feuerwehr ging um 14.24 Uhr ein. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand ein Teil des Dachstockes des Mehrfamilienhauses bereits in Vollbrand. Im Einsatz standen über 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren Ebikon-Dierikon, Buchrain, der Stadt Luzern, des Rettungsdienstes 144 und der Luzerner Polizei.
Die «grössten Feuerherde» waren gemäss Martin Marfurt gegen Mitternacht gelöscht. Danach habe man aber noch bis gegen 2 Uhr am Morgen Glutnester suchen und löschen müssen. Die Brandwache sei bis gegen 5 Uhr aufrecht erhalten worden.
Wegen des Brandes und der Löscharbeiten war die Luzernerstrasse bis kurz vor Mitternacht komplett gesperrt. Seit Dienstag 5.45 Uhr ist die Strasse wieder normal befahrbar. Die Sperrung der Hauptverkehrsachse führte zu Verkehrsbehinderungen.