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Um die Kapazitäten auf der Schiene zu erhöhen, will die Zentralbahn die Zufahrt zum Bahnhof Luzern auf Doppelspur ausbauen. Nun hat der Bund seinen finanziellen Beitrag gesprochen. Damit bahnt sich bereits die nächste Streckensperrung an.
Gute Nachrichten für die Zentralbahn: Der Bund hat seinen Beitrag für den Ausbau der Einfahrt in den Bahnhof Luzern auf Doppelspur gesprochen. Die entsprechende Vereinbarung wurde kürzlich unterzeichnet, wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) auf Anfrage bestätigt. Der Bund hat einen Betrag von 69,7 Millionen Franken freigegeben und übernimmt damit die Kosten für das Bauprojekt vollständig.
Der Doppelspurausbau ist Teil des 6,4 Milliarden Franken teuren Ausbauschritts 2025 für die Bahninfrastruktur. Es handle sich etwa um das 40. Projekt, für welches eine Vereinbarung unterschrieben wurde, so das BAV.
«Dass die Vereinbarung nun unterzeichnet wurde, ist ein positives Signal», sagt Gunthard Orglmeister, Leiter Infrastruktur bei der Zentralbahn. Im Gegensatz zu anderen Projekten des Unternehmens dauere es bis zur Umsetzung aber etwas länger. «Die Planung ist komplex und benötigt eine genaue Abstimmung mit den SBB.»
Damit die Doppelspur zwischen dem Bahnhof Luzern und dem bereits zweispurigen Tunnel nach Kriens Mattenhof überhaupt realisiert werden kann, ist ein Grossumbau der Gleisanlagen nötig. Die Zentralbahn und die SBB müssen über 6 Kilometer Gleise und 40 Weichen umbauen. Der Grund: Heute werden die Einfahrtgleise der Zentralbahn an drei Stellen von Rangiergleisen der SBB gekreuzt. Künftig soll es noch eine Kreuzung geben, damit die neue Doppelspur voll ausgenützt werden kann.
Nach dem Bau der Doppelspur können mehr Züge verkehren. Zu Spitzenzeiten sollen ab Dezember 2021 sechs S-Bahnen pro Stunde fahren. Dies sind wie bisher die S4 und S5 im Halbstundentakt sowie neu in den Hauptverkehrszeiten die S41 zwischen Horw und Luzern. Doch bis dahin müssen die Reisenden Streckensperrungen hinnehmen. Für die Doppelspur muss die Strecke zwischen Luzern und Allmend im Herbst 2021 an zwei Wochenenden und zusätzlich vier Wochen lang komplett gesperrt werden.
Bereits im Frühling 2019 kommt es zwischen Luzern, Hergiswil und Alpnachstad während vier Wochen zu einer Totalsperre. Dann werden die Bahnhöfe Horw und Kriens Mattenhof ausgebaut sowie der Loppertunnel zwischen Hergiswil und Alpnachstad saniert. Falls das Bundesverwaltungsgericht rechtzeitig über die Beschwerde gegen den Doppelspurausbau in Hergiswil entscheidet, könnte auch dieser im Frühling 2019 realisiert werden. Andernfalls käme es später zu einer weiteren Sperrung. «Ausbauten führen immer auch zu gewissen Unannehmlichkeiten für die Reisenden», so Orglmeister. «Langfristig steigt aber der Nutzen für unsere Kunden dank eines dichteren Fahrplans und bequemeren Zugängen zu den Bahnhöfen.»