Verrücktes, Lustiges, Gestalten unter Wasser und solche am Himmel: Kreativität wird beim Chendermonster grossgeschrieben.
Für die Kleinsten gab es erst einmal etwas auf die Ohren, in Form eines Gehörschutzes. Baby-blau, baby-rosa, mit einem Smiley verziert, oder einfach plüschig-flauschig. Ein Bärchen ruhte an der Schulter seiner Mutter, eine Prinzessin umklammerte die Hosenbeine ihres Vaters. Sie gehörten zu den knapp 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich auch in diesem Jahr das Chendermonster in Luzern nicht entgehen liessen und ihre Kreativität auslebten. Monatelang wurde gebastelt, geklebt, genäht und gefeilt.
Viel in seinen Wagen hat etwa der Mafia-Clan investiert, der durch viele gut gemachte Details auffiel. Da war ein Tresor mit Diebesgut, eine Truhe mit viel Geld, ein Bild mit Einschusslöchern, ein gestohlenes Picasso-Werk und fehlen durfte auch der fotografische Stammbaum nicht – ganz düstere Gestalten.
Unterwegs waren auch verrückte Wissenschafter, denen partout kein Experiment gelingen wollte. Das Resultat: Sie müssen sich nun mit roter, blauer oder gelber Mähne durchs Leben schlagen. Die Familie Wey aus Adligenswil wiederum hat sich in diesem Jahr einem Märchen verschrieben: Mutter Bärbel als Gretel, Vater Ruben als Hänsel und Sohn Sebastian als Hexe. Auch dieser Wagen fiel durch sehr viel Kreativität auf, selbst der Besen fehlte nicht, an dem ein Velosattel befestig war. Zum Draufsitzen für die Hexe, falls das Gedränge unten zu gross werden sollte. Und es war gross, denn rund 13000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Geschehen in den Gassen der Luzerner Altstadt. Grossen Applaus ernteten auch die fünf Stelzenläufern, die sich elegant durch die dicht gedrängtewn Zuschauerreihen bewegten.
Ihrem Motto «Farbtupfer» machten neun Erwachsenen und acht Kinder alle Ehre. In pink, rot, blau, orange und gelb zeigten sie sich mit sehr schönen Kleidern, mit Reifrock, Federboa und aufwendigem Kopfschmuck. Auch royaler Besuch machte seine Aufwartung, Familie König gab sich die Ehre und der kleine Prinz winkte majestätisch aus seiner kleinen Kutsche. Muss er von der Queen abgeschaut haben.
Vier Goldschätze waren ebenfalls unterwegs, in edlen Kleidern, aus Brokat, Borten und Tüll. Ein Pudelballett begeisterte ebenso wie die zwei Gottesanbeterinnen, unter deren Kostümen Vater und Tochter steckten. Zu bewundern gab es auch Wasserelfen, Clowns, Astronauten. Und ein kleines Gespenst trommelte, als gäbe es kein morgen.