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Erste Ergebnisse des Luzerner Teils der schweizweiten «Corona Immunitas»-Studie liegen vor: Demnach hat im Kanton Luzern mehr als jeder siebte Erwachsene die Corona-Erkrankung durchgemacht.
(zim) Im Kanton Luzern haben sich gemäss einer repräsentativen Schätzung 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert und Antikörper entwickelt: Das zeigt eine Untersuchung am Departement Gesundheitswissenschaften und Medizin der Universität Luzern in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Kantonsspital (Luks). Laut einer Medienmitteilung der Universität Luzern vom Donnerstag ist dies die erste solche Messung in der Luzerner Bevölkerung. Es handelt sich dabei um eine Teilstudie des schweizweiten Projekts «Corona Immunitas», die von der «Swiss School of Public Health» koordiniert wird.
Basierend auf einer vom Bundesamt für Statistik ausgewählten Zufallsstichprobe wurden im Kanton Luzern je 200 Erwachsene in zwei Altersgruppen (20 bis 64 Jahre; 65+) zwischen dem 25. Januar und dem 25. Februar kontaktiert und zur Teilnahme eingeladen. Inzwischen sind laut Mitteilung 309 der insgesamt 400 Testresultate ausgewertet.
Im Vergleich zu anderen Kantonen ist die Häufigkeit von Antikörpern in Blutproben niedriger als etwa die des Kantons Genf mit 22 Prozent, wie sie dort zwischen dem vergangenen November und Dezember gemessen wurde. Diese Werte sollten aber gemäss Mitteilung zurückhaltend interpretiert werden, da die Messungen zu unterschiedlichen Zeiten durchgeführt wurden. Die Werte sind in etwa mit denen im Kanton Bern vergleichbar.
Die am Donnerstag abgeschlossenen Entnahmen im Kanton Luzern fanden an den drei Standorten des Luzerner Kantonsspitals (Luzern, Sursee und Wolhusen) statt. Um auch Risikopersonen die Teilnahme zu ermöglichen, wurden diese vom Forschungsteam mit einem speziell ausgebauten Bus besucht. Im Mai und Juni finden Tests von 400 weiteren Erwachsenen statt.
Ziel von «Corona Immunitas» ist es – als Entscheidungsgrundlage für die Politik – herauszufinden, wie viele Menschen ungefähr mit dem Virus in Berührung gekommen sind. Zudem lassen sich Rückschlüsse darauf ziehen, wie hoch der Anteil von infizierten Personen ohne Symptome ist. Die Studie soll auch ein besseres Verständnis darüber vermitteln, ob das Vorhandensein von Antikörpern vor einer Neuinfektion schützt und ob dieser Schutz von der Menge der produzierten Antikörper abhängt. Des Weiteren sollen die Resultate der Studie Informationen zu den Risikofaktoren im Zusammenhang mit einer Infektion sowie auch zum Thema Impfung liefern.