Die Stimme, der Stil: Das muss ein Knopfler sein. Gestern gastierte der Schotte im «Stadtkeller». Worte über vergangene Zeiten gab es wenige. David Knopfler ist der Bruder von Dire-Straits-Boss Mark Knopfler.
Rund 250 Personen erlebten gestern David Knopfler mit seiner Band im «Stadtkeller». Einmal an der Gitarre, einmal am Piano: Knopfler fühlte sich an beiden Instrumenten in seinem Element. Die ersten beiden Stücke sang er zusammen mit seinem Gitarristen Harry Bogdanovs. Singer-Songwriter mit Folkeinschlag ist der Stil, den David Knopfler anstimmt.
30-jährige Bühnenerfahrung
Der inzwischen 55-jährige David steht bis zum heutigen Tage im Schatten seines älteren Bruders Mark (58). Die beiden waren Gründungsmitglieder der britischen Band Dire Straits. Diese landeten 1978 mit dem Song «Sultans of Swing» ihren ersten Welthit, David spielte hier die Rhythmusgitarre. Nach den Aufnahmen zum zweiten Album verliess David Knopfler die Band. Angeblich waren Meinungsverschiedenheiten über die kommerzielle Ausrichtung von Dire Straits der Grund dafür. Knopfler machte danach als Solokünstler weiter und veröffentlichte seit 1983 zehn Alben.
Nicht nur David Knopflers rauchige Stimme erinnert an die seines Bruders. Auch seine von Folk und Country beeinflussten Rocksongs lassen den berühmten Dire-Straits-Groove nie vermissen. Doch: Gestern gab es kein Wort zur Zeit der Dire Straits. Ausser: «Ich habe mit Mark eine Band gegründet, um zu sehen, ob es einen Plattenvertrag gibt. Nun, es ist etwas mehr geworden.» Gestern stand David Knopfler alleine im Rampenlicht. Die Zuhörer, die meisten in Knopflers Alter, waren begeistert.
Ismail Osman