Vor 442 Jahren wurde in Reiden eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht: Man fand Überreste eines Mammuts, ohne damals gewusst zu haben, um was für Tiere es sich handelt. Die Mammutknochen werden nun im Natur-Museum Luzern neu inszeniert.
(pd/lil) Vor geschlagenen 442 Jahren gab in Reiden ein ungewöhnlicher Fund zu reden. Unter einer entwurzelten Eiche kamen im Sommer 1577 ausserordentlich grosse Knochen zum Vorschein. Die Knochen konnten keinem damals bekannten Tier zugeordnet werden und so glaubten die Luzerner über 200 Jahre lang, von Riesen abzustammen. Genauer: Vom «Riesen von Reiden».
Erst im Jahre 1783 erkannte ein Medizinprofessor aus Göttingen die Knochen als Überreste einer Wollhaar-Mammuts. Es stellte sich heraus: Luzernerinnen und Luzerner stammen nicht von einem Riesengeschlecht ab – was enttäuschend war – aber: Der Fund von 1755 ist der erste Mammutfund in der Schweiz und der historisch älteste seiner Art.
Im Jahre 2005 befand sich noch lediglich ein einziger Knochen in Luzern. Weitere Teile des Skeletts waren 200 Jahre lang verschollen. Viele Jahre nach dem Tod des Medizin-Professors aus Göttingen fanden zwei weitere Teile der Überreste, die sich in Göttingen befunden haben, dank der Reider Journalistin Adelheid Aregger wieder zurück nach Luzern.
Von allen drei Knochen des «Riesen von Reiden» wurden nun Abgüsse gefertigt, die von blossem Auge nicht von ihren Originalen zu unterscheiden sind. Sie werden im Natur-Museum Luzern nun in der Ausstellung «Sammlung im Fokus» präsentiert, wie die Institution am Dienstag mitteilte.