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Luzern
Der Stadtrat hat entschieden, den Gebrauchsleihvertrag nicht weiter zu verlängern. Unter anderem, weil die Gruppierung keine Gesprächsbereitschaft zeigte.
(sok) Im Sommer 2018 ist eine Gruppe, die sich «Familie Eichwäldli» nennt, als Untermieterin des damaligen Mieters in die Soldatenstube am Murmattweg 2 eingezogen. Mit dem Ende des Mietvertrags Ende 2018 rief die Gruppe die Besetzung des Gebäudes aus. Nach Gesprächen im Frühling 2019 und der Räumung des Anbaus hatte die Stadt Luzern mit der «Familie Eichwäldli» einen befristeten Gebrauchsleihvertrag für den Hauptteil des Gebäudes abgeschlossen, der im Oktober 2019 um ein Jahr bis zum 30. September 2020 verlängert wurde.
Nun hat der Stadtrat entschieden, dass die Gruppe bis Ende Januar 2021 aus der Soldatenstube ausziehen muss, wie aus einer Mitteilung der Stadt hervorgeht. Das, weil bautechnische und statische Gutachten zeigten, dass die Soldatenstube baufällig sei und ein Sicherheitsrisiko darstelle. Eine Gesamtsanierung des Gebäudes sei wirtschaftlich nicht verhältnismässig, deshalb solle zurückgebaut werden, so die Mitteilung weiter.
Der Stadtrat habe der «Familie Eichwäldli» angeboten, über die Nutzung des Areals zum Beispiel mit einer Wagenburg zu diskutieren, da er einerseits das Anliegen, die ehemalige Soldatenstube als Wohn- und Begegnungszone zu benutzen, respektiere und andererseits weil die Gruppe bereits einige Wagen auf dem Gelände habe.
Laut Mitteilung stiess dies bei der «Familie» aber auf kein Gehör. Diese bestand auf eine Lösung, die den baufälligen Anbau miteinschliesst. Der Stadtrat habe deshalb entschieden, den Gebrauchsleihvertrag nicht mehr zu verlängern – auch weil die «Familie Eichwäldli» nicht zu Gesprächen bereit sei. Nach dem Auszug der Gruppe Ende Januar 2021 soll die Soldatenstube dann abgerissen werden.
Das Areal, das eine Landreserve ist, steht für mehr als zehn Jahre für eine Zwischennutzung zur Verfügung. Kurzfristig schwebt der Stadt ab Frühling 2021 eine Zwischennutzung durch die Quartierbevölkerung vor, mittelfristig soll das Areal für KMU, Kleingewerbe und Kultur zur Verfügung stehen.