Die Zentralbahn verschenkt die Brünig-Bahn-Brücke. Doch niemand will sie. Jetzt wird sie verschrottet.
Die Brünig-Bahn-Brücke am Ausgang des Bahnhofs Luzern hat keinen Abnehmer gefunden. Das bestätigt der Luzerner Kantonsingenieur Rolf Bättig auf Anfrage. Die Zentralbahn hätte die 60 Tonnen schwere Stahlbrücke aus dem Jahre 1897 gerne verschenken wollen. «Interessenten gab es schon – die Brücke war aber für manche zu kurz, für andere wiederum zu lang», so Rolf Bättig. Die Brücke ist 32 Meter lang und 6 Meter breit und kann aus statischen Gründen nicht gekürzt werden. Wenn die Zentralbahn-Züge Ende 2012 durch die neuen Allmend- und Hubelmatt-Tunnel fahren , wird die Brücke nicht mehr gebraucht.
Gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz ist das Stahlkoloss ein Kulturobjekt, das hätte erhalten werden sollen. Der Eigentümer hätte die Brücke gar kostenlos demontiert.
Laut Kilian T. Elsasser, Leiter der Museumsfabrik, welche vom Kanton Luzern mit der Suche nach einem neuen Eigentümer beauftragt wurde, sei es nicht sehr sinnvoll, sie zu behalten, ohne sie als Brücke zu gebrauchen, auch wenn es sich um ein erhaltenswertes Objekt handelt. Die Museumsfabrik hilft verborgene Schätze und Sammlungen an die Öffentlichkeit zu bringen.
Die als historisch wertvoll eingeschätzte Konstruktion werde nun dokumentiert und Ende Jahr abgerissen. Die 60 Tonnen Stahl sollen zu marktüblichen Preisen verkauft werden.
rem/scd