Von den Vierjährigen bis zur 91-jährigen Alt-Gige-Gotte waren alle «uf de Gass» – und genossen ihren Auftritt sowie das Zuschauen danach.
Erst gegen Ende des 41 Nummern starken Korsos gab Alt-Gige-Gotte Miggi Helfenstein – vor «ihrer» frisch restaurierten Zunftgeige aus dem Jahr 1961 thronend – neben ihrem Alter auch ihr Fitnessrezept bekannt: «Bei der Doppleschwander Fasnacht muss man einfach mitmachen – das macht Freude und hält jung!» Doch die Doppleschwander scheinen diesen Tipp ohnehin zu kennen und sind – die meisten von ihnen als Protagonisten – beim Dienstagsumzug ganz selbstverständlich mit dabei.
Die organisierende Gige-Zunft (mit dem amtierenden Zunftmeisterpaar Hansruedi und Sonja Schumacher im Landauer) durfte neben eigenen auch zahlreiche Gastsujets aus der näheren Umgebung präsentieren. So liess beispielsweise der Jodelclub Edelweiss Romoos nochmals die unglückselige Autobahnbrücke «anbaggern», die Greubiheuscher Schachen spielten sich mit «Up in the Sky» mottogerecht «Vom Stall ins All», und eine Gruppe der Bäre-Zunft Romoos erhöhte in Eigenregie die Vignettengebühr für Lastwagen auf 240 Franken – Doris Leuthard wirds freuen!
Die von Gige-Zünftlern (und Helfern) realisierten Nummern nahmen neben internationalen (Pferdefleisch-Lasagne) auch lokale Begebenheiten aufs Korn. So zum Beispiel den bald filmreifen (?) «Kiffer vom Napf» oder die mit vielen Zugsausfällen glänzende BLS.
Die gesamte Dorfjugend war doppelklassenweise als Schneemann, Bär oder Igel, Marienkäfer, Moderator oder Olympionike unterwegs – denn «früh übt sich»: Gut möglich, dass in einigen Jahren einige von ihnen ebenfalls eigene kreative Sujets verwirklichen. Insgesamt waren über 1000 Fasnächtler am Umzug beteiligt.
Umzugsspeaker Josef Studer weiss nicht genau, seit wie vielen Jahren er das fasnächtliche Ehrenamt schon ausübt. Er kann quasi jeden der vielen Teilnehmenden beim Namen nennen («es ist wie eine grosse Familie»). Von seinem Privatbalkon aus – direkt an der Hauptstrasse – kommentiert er das fasnächtliche Treiben mit Verve und Witz. Auch fürs Hudelwetter hat er einen Tipp parat: «Wenn ihr kalte Hände habt, dann klatscht doch mal tüchtig!»
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