Stadt Luzern
«Meilenstein» für Kunstsammler Robert Landau: Regierungsrat weist Beschwerden gegen Dreilindenparkzone ab

Die Regierung hat die sogenannte Dreilindenparkzone genehmigt. Damit sind Landaus Pläne eines Skulpturenparkes aber noch nicht in trockenen Tüchern. Ob die beiden Beschwerdeführer den Fall vor Gericht ziehen, ist offen.

Simon Mathis
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Die Villa Vicovaro, die bis vor kurzem das Konservatorium beherbergte, soll zu einer Kunstvilla werden.

Die Villa Vicovaro, die bis vor kurzem das Konservatorium beherbergte, soll zu einer Kunstvilla werden.

Bild: Pius Amrein (Luzern, 19. März 2021)

Der kanadische Kunstsammler Robert Landau, der seit über zehn Jahren mit seiner Frau in Meggen wohnt, will dem Stadtluzerner Dreilindenpark neues Leben einhauchen. Im Park sollen künftig Skulpturen von Künstlern mit Weltrang präsentiert werden. Dafür muss der Park in eine besondere Zone überführt werden: in die so genannte «Dreilindenparkzone». Gegen diese Umzonung haben zwei Nachbarn Beschwerde eingelegt: der ehemalige Calida-CEO Felix Sulzberger und die Transterra Immobilien AG, die dem Unternehmer Bruno Amberg gehört. Nun hat der Luzerner Regierungsrat beide Beschwerden zurückgewiesen. Die Exekutive genehmigt Dreilindenparkzone, wie sie in einer Mitteilung schreibt.

Diese Zone bezwecke den Erhalt der denkmalgeschützten Baugruppe Dreilinden und des im Inventar der schützenswerten Ortsbilder (Isos) eingetragenen öffentlichen Parks, führt die Regierung aus. In trockenen Tüchern sind Robert Landaus Pläne damit aber noch nicht. Denn den beiden Beschwerdeführern steht es offen, den Entscheid des Regierungsrates vor Gericht anzufechten. Ob das geschehen wird, ist zurzeit offen.

Beschwerdeführer wollen Entscheid analysieren

Robert Landau in der Villa Vicovaro.

Robert Landau in der Villa Vicovaro.

Bild: Pius Amrein (Luzern, 25. März 2021)

«Ich habe den Beschluss der Regierung gestern erhalten», sagt Felix Sulzberger auf Anfrage. «Ich werde ihn nun genau studieren – und erst dann einen Entscheid fällen.» Ähnlich klingt es bei Bruno Amberg. Er wolle den Entscheid ebenfalls genau analysieren, lässt er auf Anfrage ausrichten. Dazu habe er bis am 11. Februar Zeit.

Der zurzeit auslandsabwesende Robert Landau lässt über seinen Anwalt Urs Mühlebach ausrichten, dass er den Entscheid des Regierungsrats «mit Freude zur Kenntnis genommen» habe. Er sehe diesen als «Meilenstein in Richtung Realisierung seines Projekts auf Dreilinden», so Mühlebach.

Sorge vor «Halbprivatisierung»

Laut eigenen Angaben treibt die beiden Beschwerdeführer die Sorge um, der Park könne durch die Umzonung «halbprivatisiert» werden. Der Luzerner Stadtrat hingegen betont, dass der Park weiterhin uneingeschränkt der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen werde. Die Exekutive stellt sich klar hinter die Pläne Landaus.

Die Stadt Luzern ist es auch, welche mit Landau einen Mietvertrag aushandeln will. Die Umzonung ist auch demokratisch abgestützt: Die Stadtluzerner Stimmbevölkerung hat ihr Ende 2020 im Rahmen der BZO-Revision zugestimmt. Robert Landau selbst betonte im Interview mit unserer Zeitung, dass er mit den Anwohnerinnen und Anwohnern zusammenarbeiten wolle: «Ich will die Luzernerinnen und Luzerner für diesen Ort begeistern.»