Was nach dem Fixerraum komme, müsse gut überlegt werden, finden die Parteien. Die SP bringt einen Drogenkonsum-Bus ins Gespräch.
Der Fixerraum im Geissmättli geht Ende August zu. Die kantonale Drogenkonferenz lässt nun abklären, wie ein Nachfolgeprojekt aussehen könnte.
Im Vordergrund steht das Zürcher Modell der Kontakt- und Anlaufstelle (K&A): Dort sind neben den eigentlichen Drogenkonsumräumen auch Beratungs- und medizinische Angebote unter einem Dach.
«Die Frage ist: Wo könnte der Bus Halt machen?»
Alice Heijman, Co-Präsidentin der SP Stadt Luzern, will eine Lösung, die auf die rasch ändernden Verhältnisse ausgerichtet ist: «Da die Szene sich schnell verändert, könnte ich mir spontan eine mobile Lösung mit einem Bus vorstellen.» Ein solcher Bus wäre nicht zu verwechseln mit dem Spritzen(tausch)bus der Mobilen Aidsprävention Luzern.
Stadtrat Ruedi Meier steht diesem neuen Ansatz eher skeptisch gegenüber: «Die Frage ist beispielsweise: Wo könnte dann dieser Bus jeweils Halt machen? Das gäbe wohl wieder eine grosse Diskussion.»
Ein zentraler Standort mit einem breiten Angebot
Ein Modell K&A wie in der Stadt Zürich könnte sich die CVP vorstellen. Fraktionschef Markus Mächler sagt: «Es könnte in diese Richtung gehen, mit einem flexiblen Angebot, vielleicht nicht nur für Drogenabhängige. Der Standort müsste vermutlich zentraler gelegen sein als das Geissmättli.»
Eine ähnliche Sicht bezüglich K&A hat Christa Stocker, Fraktionschefin der Grünen: «Die Zürcher Kontakt- und Anlaufstellen sind eine sinnvolle Alternative, weil das Angebot breiter ist. Der Standort müsste zentral sein, zum Beispiel Stadthaus-Innenhof.»
FDP will abklären, SVP will ersatzlos streichen
Die FDP will, dass zuerst geklärt wird, «was es wirklich braucht. Die multifunktionale Nutzung bestehender Institutionen wäre für uns eine prüfenswerte Variante. Einer neuen Institution stehen wir eher skeptisch gegenüber», sagt Fraktionschefin Laura Grüter.
Ganz anderer Ansicht ist die SVP: Der Fixerraum solle ersatzlos geschlossen werden, fordert Fraktionschef Yves Holenweger. «Wir wollen eine konsequente Politik, das heisst Repression.» Wenn die Polizei konsequent durchgreifen würde, gäbe es auch keinen Drogenhandel.
Ruth Schneider
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