Schindler ist im ersten Halbjahr um 7 Prozent gewachsen und hat die Auftragsbücher weiter gefüllt. Der Schweizer Lift- und Rolltreppenbauer hat aber beim Gewinn einen Rückgang von 39 Prozent hinnehmen müssen. Grund dafür ist ein Abschreiber in Südkorea.
Schindler bezeichnet in dem am Dienstag publizierten Halbjahresbericht das konjunkturelle Umfeld als schwierig. Der Start ins 2013 sei eher verhalten gewesen.
Der Konzern konnte dennoch den Umsatz im ersten Semester gegenüber der Vorjahresperiode um 7,0 Prozent von 3,97 Mrd. Fr. auf 4,25 Mrd. Fr. steigern. In lokalen Währungen fiel das Umsatzwachstum gleich gross aus.
Der Auftragseingang nahm um 7,1 Prozent von 4,54 Mrd. Fr. auf 4,86 Mrd. Fr. zu. Schindler hatte am 30. Juni 2013 Aufträge von 8,06 Mrd. Fr. in seinen Büchern. Das sind 13,8 Prozent oder fast eine Milliarde Franken mehr als am 31. Dezember 2012.
Schindler erzielte sein Umsatzwachstum vor allem mit neuen Anlagen in den Wachstumsmärkten. Dort nahm auch der Auftragseingang am markantesten zu. Am stärksten habe dieser in der Region Asien/Pazifik gesteigert werden können, gefolgt von der Region Nord-, Mittel- und Südamerika, schreibt Schindler. In Europa sei dagegen ein leichter Rückgang verzeichnet worden.
Schindler hatte Anfang Jahr bekannt gegeben, schneller wachsen zu wollen und Millionen, vor allem in Asien, zu investieren. Der Ausbau der Marktstellung in den Wachstumsmärkten komme geplant voran, belaste aber das Betriebsergebnis, teilte Schindler mit.
Kosten verursachen gemäss des Konzerns etwa die Einführung neuer Aufzugsprodukte oder der Aufbau von sechs neuen Produktionswerken. Der Betriebsgewinn EBIT wuchs um 1,3 Prozent von 464 Mio. Fr. auf 470 Mio. Franken, die EBIT-Marge ging von 11,7 Prozent auf 11,1 Prozent zurück.
Der Konzerngewinn sank um 39,2 Prozent von 339 Mio. Fr. auf 206 Mio. Franken. Schindler begründet dies in seinem Halbjahresbericht mit einer ausserordentlichen Abschreibung von 155 Mio. Franken. Ohne diese wäre der Konzerngewinn um 6,5 Prozent von 339 Mio. Fr. auf 361 Mio. Fr. gestiegen.
Bei der Abschreibung ging es um die Beteiligung an Hyundai Elevator in Südkorea. Diese hatte infolge einer Kapitalerhöhung stark an Wert verloren. Schindler hatte die Abschreibung im Juni mitgeteilt.
Nach Bekanntgabe des Ergebnisses verlor die Schindler-Aktie am Dienstagmorgen bis 10.40 Uhr um fast 3,5 Prozent an Wert.
Schindler geht nicht davon aus, dass sich das wirtschaftliche Umfeld im zweiten Semester verbessern wird. Unter Ausklammerung nicht vorhersehbarer Ereignisse werde für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum von 7 Prozent in Lokalwährungen erwartet.
Mit dem Hyundai-Abschreiber geht der Verwaltungsrat von einem Jahresgewinn von 550 bis 600 Mio. Fr. aus. 2012 hatte Schindler einen Reingewinn von 750 Mio. Fr. ausgewiesen.
Schindler weist für Mitte 2013 einen Personalbestand von weltweit 46'109 aus. Seit Anfang Jahr nahm die Zahl der Stellen somit um knapp 2 Prozent zu.