Der Ebikoner Gemeinderat will ein neues Führungsmodell. Das gibt dem Wunsch nach einem Gemeindeparlament Auftrieb.
In der neuen Legislatur will der Gemeinderat von Ebikon mit einem neuen Führungsmodell arbeiten. Statt der heutigen Pensen von 50 bis 65 Prozent sollen Exekutivmitglieder noch zirka 30 Prozent für die Gemeinde tätig sein. Dabei sollen Gemeinderäte sich auf strategische Aufgaben konzentrieren, während die Verwaltung oder allenfalls ein Geschäftsführer die operativen Tätigkeiten ausführt.
Mit den geplanten Änderungen sind nicht alle Parteien glücklich, wie der «Rigi Anzeiger» schreibt. Vor allem die Idee eines Geschäftsführers ist umstritten, wie die Parteien auf Anfrage unserer Zeitung sagen. SVP, FDP, GLP und Grüne äussern grosse Bedenken aufgrund der grossen Machtkonzentration bei einem Geschäftsführer, der nicht demokratisch gewählt ist. Auch die Pensenreduktion stösst bei SVP, FDP und den Grünen auf Kritik. SVP-Parteipräsident Stefan Brunner sagt etwa: «Wir wünschen uns Gemeinderäte im Hauptamt, also mit Pensen von rund 80 Prozent. Nur dann kennen die Gemeinderäte ihre Geschäfte gut genug, um wirklich selbst zu führen.» Zudem bestehe die Gefahr, dass sich «die Distanz zwischen Gemeinderat und Bevölkerung empfindlich vergrössert», FDP-Chef René Friedrich.
Der geplante Strategiewechsel lässt auch den Wunsch eines Gemeindeparlaments wieder aufleben. SVP, FDP, GLP, Grüne und SP sprechen sich für ein Parlament aus. Einig sind sich die meisten Parteien auch darin, dass bei der Einführung eines Einwohnerrates die Pensen der Gemeinderäte vergrössert werden müssten. Feller (Grüne) sagt deshalb: «Idealerweise würde der Wechsel des Führungsmodells und die Einführung eines Einwohnerrats gleichzeitig geschehen.»