Endzeitstimmung am Umzug in Littau. Bernhard Alpstaeg, der Patron des FC Luzern, lässt sich davon abschrecken.
Ob alle Kinder in der Nacht auf heute gut geschlafen haben, darf bezweifelt werden. Denn: Inspiration für zünftige Albträume gab es während den 35 Umzugsnummern genug.
Gefürchige Vogelscheuchen,
grimmige Trolle,
angsteinflössende Hüter der Wälder,
überdimensionale Totenköpfe,
gereizt wirkende Affenköpfe
– in Littau sorgten fantastische Masken am Sonntag für so etwas wie Endzeitstimmung. Es hätte nicht überrascht, wenn sich die pompös auftretenden Ausserirdischen der Gruppe Orbis Arbitrari anschliessend gleich die närrische Zentralschweiz untertänig gemacht hätten.
Gut, sind unsere Kleinen wenigstens stets mit Konfetti bewaffnet und wissen sich so gegen alle möglichen Kreaturen zu wehren.
Bereits im Vorfeld dürfte der gut vernetzte Patron des FC Luzern, Bernhard Alpstaeg, von der aufgeheizten Atmosphäre im Luzerner Stadtteil vernommen haben. Eine Einladung des FC Littau, sich auf dessen Wagen zu stellen und Red und Antwort zur angeblichen Verpflichtung des Trainers Jürgen Klopp zu stehen, schlug er dankend aus. Über seinen Mediensprecher liess er ausrichten, dass er den Auftritt in Littau sehr gerne wahrgenommen hätte: «Er ist ja ein humorvoller Mensch, der auch über sich selber und das angerichtete Theater lachen kann.» Das Trainerkarussell möge man aber bitte selber stoppen.
Und so lag es also wieder mal an den anderen, mit Gerüchten und allem anderen aufzuräumen. Einen tadellosen Job verrichtete hierbei das Bäseballett der Gruppe Nekraxas, die beschwingt tanzend den Boden aufwischten.
Auch das Amt für Hygiene der Stadt Luzern zeigte sich mit dem «Piss-Pass» innovativ. Er ermöglicht dem Käufer, sein Geschäft elf Mal für den Preis von zehn zu verrichten. Star des Umzugs ist, Alpstaeg hin oder her, ohnehin stets das Eierrösi, welches jeweils an der Spitze der Veranstaltung alle überragt. Vollbusig, mit zufriedenem Lächeln und nettem Blumengeflecht am Hut wahrt das Symbol der Mättlizunft die Contenance und setzt einen beruhigenden Kontrapunkt zur apokalyptischen Stimmung in Littau.