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In Horw staunten die Zuschauer über allerlei Getier – und über Eglivater Ruedi II. Dieser sass nicht in der Kutsche, sondern lief neben her. Warum? Dazu gibt es zwei Theorien.
Als oberster Horwer Fasnachtsregent gebührt dem Eglivater jeweils die Ehre, in der Kutsche am Umzug mitzufahren. Doch am Sonntag stieg Ruedi II. schon nach wenigen Metern aus und verteilte die Südfrüchte fortan zu Fuss unters Volk.
«Ich konnte nicht ruhig sitzen und musste unter die Leute», sagte der Eglivater lachend und fügte an:
«Der Kontakt mit den Zuschauern war so viel intensiver und der Umzug noch sensationeller.»
Sensationell zum Beispiel wegen der Rasselbandi. Die Guugger sind dieses Jahr als Drachenjäger unterwegs und führen ein Exemplar mit sich. Ein riesiger, roter, rauchausstossender Drache. Ebenfalls ein Tier, allerdings ein weit «gförchigeres» thronte auf dem Wagen der Horwer Gruppe Delirium: der Höllenhund:
«Hölle» heisst denn auch ihr Sujet – und wer die Gestalten gesehen hat, wird wohl erst recht nie dorthin kommen wollen.
Nicht gerade höllisch, aber auch schlimm ist es samstags im Ökihof. Stichwort Verkehrschaos. Deshalb führte dieser neu eine Gebühr von fünf Franken ein. Eine Steilvorlage für den Handball TV Horw. «Hüür met Gebühr» prangte auf seinem rollenden Ökihof. Ein Angestellter mit Trillerpfeife wies die Wartenden ein, sofern sie den Fünfliber zahlten...
...dahinter standen zig «Autos» Schlange...
Eine zweite Autoschlange bildeten die Winkel-Drachen. Sie sind als campierende Holländer unterwegs:
Gute Beobachter erkannten die Camper vermutlich – es waren die umgestalteten Pilatus-Bähnli des letztjährigen Sujets.
Von wegen letztes Jahr: Im letzten Sommer war Horw fest in Jodler-Hand. Motto: «Es Fäscht för alli.» Das Turnerchörli Horb sagte am Sonntag «E Dank för alli» – und lud etwa Egli-Zunftmeister Max I. zu einer Mini-Rundfahrt mit einer Vespa. Diese trug ein Zürcher-Nummernschild. «Ui, das dürft ihr ja nicht schreiben», scherzte Max I. Schreiben dürfe man hingegen, weshalb der Eglivater wirklich neben der Kutsche lief: «Er kann wegen Schulterproblemen keine Orangen auswerfen.» Der Eglivater Ruedi II. schaltete sich prompt ein:
«So en Seich!»