Der Fritschi-Umzug mit 31 Nummern hat gestern 20 000 Zuschauer begeistert. Wir verraten Ihnen die Höhepunkte.
Gförchig wie das Wetter am Morgen: So präsentierte sich der gestrige Fritschi-Umzug der Zunft zu Safran. Zwar stoppte das Schneegestöber pünktlich zum Start um 14 Uhr, doch für Frösteln und aufgestellte Nackenhaare sorgten ab diesem Zeitpunkt die 31 Nummern: Praktisch jede Gruppe oder Guuggenmusig bediente sich düsterer Motive und verzerrter Fratzen. Ob diesem Anblick bleibt dem Winter ja gar nichts anderes übrig, als den Schwanz einzuziehen und schleunigst abzuhauen.
Die rund 20 000 Besucherinnen und Besucher – im letzten Jahr waren es 22 000 – wurden während eineinhalb Stunden hervorragend unterhalten. Für alle, die den zweiten Höhepunkt der Luzerner Fasnacht verpasst haben, präsentieren wir im folgenden die Höhepunkte des Umzugs.
Gleich zum Start legten die Rotsee-Husaren mit einem Riesenwagen vor. Passend zum Motto «Neandertaler» hatten sie im Schlepptau ein schnaubendes und dampfendes Mammut. Beweglich natürlich – wie inzwischen fast jedes grössere Sujet. Manchem Kind blieb der Mund ob diesem Anblick noch lange weit geöffnet.
DAS Thema schlechthin. Gleich drei Gruppen nahmen sich des schwedischen Kampfjets an, den die Schweiz in den nächsten Jahren anschaffen möchte. Jede wählte einen anderen Ansatz, aber alle zeigten viel Detailliebe. Die Fidelitas Lucernensis etwa machte mit einem überdimensionalen Kopf von Bundesrat Ueli Maurer auf sich aufmerksam. Die Kollegen der Maskenliebhaber-Gesellschaft präsentierten den Gripen als Ikea-Bausatz frisch aus dem Karton – inklusive Bauanleitung. Und die Bueri-Chessler machten den Vorschlag, den Kampfjet vorerst mal nur zu mieten – über die Gripility.
Die Zuschauer wähnten sich in einem Roman von Jules Verne, als die Fisigöggeler Soorsi aufmarschierten. Ihr Motto «God ned, geds ned, mer erfendets» setzten sie liebevoll und äusserst kreativ um. Ihre Figuren, die aus dem letzten Jahrhundert zu kommen schienen, waren ausgerüstet mit kleinen mechanischen Geräten. Das Hauptgefährt hatte die Form eines Piranhas, glänzte kupfern und war mit allerlei Flügeln und Propellern ausgerüstet. Herrlich anzusehen!
Zum 20. Geburtstag hatten die Kult-Ur-Fasnächtler die Ehre, am Ende des Umzuges aufzutreten, und bildeten damit schon fast einen eigenen. Unter dem gemeinsamen Motto «Indianer» zeigten Gruppen wie Infinitus, Rätsch-Häxe oder Is Chalt auf rund zehn Wagen Sujets aus dem Wilden Westen. Natürlich waren diese – wie man es von den Kult-Ur-Fasnächtlern kennt – äusserst detailverliebt kreiert und meist mit einer Prise Okkultem und Düsterem versehen.
Sie lockerten den Umzug auf und waren die Farbtupfer des Nachmittags: Orks, Gemüsefiguren, kugelrunde Pinguine oder Zombie-Pharaonen. Wer hat noch nicht, wer will noch mal?
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