Die Mall of Switzerland soll Millionen von Besuchern anlocken. Doch die Strassen sind heute schon überlastet. Notfalls schalten die Ampeln im neuen Einkaufszentrum auf Rot.
Die Zahl liest sich eindrücklich: 3,02 Millionen Fahrten jährlich sind für die Mall of Switzerland zugelassen, sobald die ersten beiden Etappen (Shopping und Freizeit) fertiggestellt sind. Das sind 8280 Hin- und Rückfahrten pro Tag. Hinzu kommen 5000 Besucher, die mit dem öV anreisen. So jedenfalls rechnet die Zürcher Bauherrin Halter AG.
Doch erträgt das bereits heute arg strapazierte Verkehrsnetz in der Agglomeration Luzern solchen Zusatzverkehr überhaupt? Der grösste Teil der Autofahrer wird wohl die A-14-Ausfahrt Buchrain und dann den Rontalzubringer benützen. Der vor drei Jahren eröffnete Autobahnanschluss Buchrain musste bereits 2013 ausgebaut werden, weil er in Spitzenzeiten ständig überlastet war.
Das Bundesamt für Strassen (Astra) verzeichnet heute täglich rund 23 000 Fahrzeuge, die den Anschluss Buchrain passieren. Was, wenn in vier Jahren nochmals bis zu 8000 Autos täglich diesen Knoten benützen?
Um einem Kollaps vorzubeugen, hat der Kanton festgelegt, dass die Ausfahrten aus dem Parkhaus der «Mall» zu dosieren seien, «wenn dies verkehrstechnisch notwendig ist». Mit anderen Worten: Wenn auf den Strassen rund um das Shoppingcenter eine Überlastung droht, bleiben die Schranken der Parkhaus-Ausfahrt unten. Das ist eine Massnahme, die auch bei einigen anderen grossen Einkaufszentren in der Schweiz eingesetzt wird.