EISHOCKEY: HC-Luzern-Anhänger randalieren auswärts

Übergriffe beim Spiel, Ärger nach der «bitteren Niederlage»: Wegen renitenten Anhängern des HC Luzern hatte die Polizei in den Kantonen Graubünden und Glarus alle Hände voll zu tun.

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Von HC-Luzern-Anhängern gezündete Pyro bei einem früheren Spiel. (Archivbild Erhard Gick/Neue SZ)

Von HC-Luzern-Anhängern gezündete Pyro bei einem früheren Spiel. (Archivbild Erhard Gick/Neue SZ)

Am Samstagabend fand das Playoff Spiel zwischen dem EHC Chur und dem HC Luzern in der Eishalle Obere Au in Chur statt. Die Stadtpolizei verstärkte ihre Bereitschaft vor Spielbeginn, nachdem Gruppierungen auswärtiger Besucher negativ aufgefallen waren. Zudem trafen mehr Fans des HC Luzern ein als erwartet, wie die Stadtpolizei Chur mitteilt.

Spielabbruch im zweiten Drittel
Während des Spiels sei es im Stadion zu Ausschreitungen gekommen. Unter anderem drangen auswärtige Fans in den Fansektor des EHC Chur ein. Die Übergriffe führten dazu, dass das zweite Spieldrittel – Chur führte in der 26. Spielminute 2:0 – abgebrochen werden musste. Die Lage drohte zu eskalieren, wie es weiter heisst. Die Stadtpolizei unterstützte daraufhin die für das Stadion zuständigen Sicherheitsleute des EHC Chur. Die Gruppen konnten getrennt und das Spiel fortgesetzt werden. Das letzte Spieldrittel endete daraufhin ohne grössere Probleme.

Die zusätzlich aufgebotenen Kräfte der Stadt- sowie der Kantonspolizei liessen die Besucher nur gestaffelt das Stadion verlassen und führten die Fans des HC Luzern kontrolliert zu den Cars. Damit hätten weitere Konfrontationen verhindert werden können, wie es weiter heisst. Das Spiel endete als «bittere Niederlage» für den HC Luzern, wie der Klub auf seiner Homepage schreibt – Chur siegte mit 3:2.

«15 bis 20 Unterländer»
Der EHC Chur, der bereits am (morgigen) Dienstag auswärts wieder auf Luzern trifft, verurteilt die Ausschreitung «aufs schärfste», wie es auf seiner Website heisst. Laut Informationen des Klubs hätten die HC-Luzern-Anhänger pyrotechnisches Material entzündet und eine Churer Fahne in ihrer Fanecke verbrannt. Gemäss der Mitteilung des EHC Chur habe es sich um «eine Gruppe von 15 bis 20 extrem gewaltbereiten Fans aus dem Unterland» gehandelt, dies sich unter die Luzerner Fans gemischt habe. Die Hallenstadion AG werde wegen den Sachbeschädigungen eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten.

Damit war aber noch nicht genug, wie aus einem Communiqué der Kantonspolizei Glarus hervorgeht: Um zirka 23.20 Uhr kam es bei der Autobahnraststätte Glarnerland in Niederurnen zu einer Auseinandersetzung zwischen Restaurantmitarbeitern, deren Sicherheitsdienst sowie zirka 20 Eishockeyfans aus dem Luzerner Lager, wie Pressesprecher Daniel Menzi von der Kapo Glarus auf Anfrage bestätigte. Ein Teil der Personengruppe wollte sich im Restaurant «Burger King» mit Lebensmitteln versorgen.

Keine Whopper mehr – da gabs Radau
Da die Gaststätte jedoch bereits geschlossen hatte, gerieten Exponenten dieser Gruppe derart in Rage, dass es zu Scharmützeln und Sachbeschädigungen kam. Die durch den Sicherheitsdienst alarmierte Kantonspolizei Glarus rückte mit einem grösseren Mannschaftsaufgebot aus. Die Polizeifunktionäre stiessen auf zum Teil massiv alkoholisierte Fanmitglieder.

Die Lage konnte beruhigt und die Personalien sämtlicher Beteiligten erhoben werden, wie es weiter heisst. Personen wurden keine verletzt. Ermittlungen betreffend Tätlichkeiten und Sachbeschädigungen sind aufgenommen worden.

scd