EMMEN: Ausländer sollen zum Deutschtest antraben

Emmen will Einbürgerungs­willige zum schriftlichen Deutschtest aufbieten – und damit den Berg an Gesuchen abbauen.

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Karrikaturist Jals zum geplanten Deutschtest in Emmen.

Karrikaturist Jals zum geplanten Deutschtest in Emmen.

Die Gemeinde Emmen ertrinkt in Einbürgerungsgesuchen. Zurzeit sind nicht weniger als 270 pendent. Und auch die Verfahren dauern zu lange: durchschnittlich fünf bis sechs Jahre. Dies soll sich nun grundlegend ändern.

Der Gemeinderat will auf Anfang 2009 einen obligatorischen schriftlichen Sprachtest für Einbürgerungswillige einführen. «Mit dem Test wollen wir schon vor Beginn des Verfahrens sicherstellen, dass die Kandidaten die deutsche Sprache beherrschen», sagt Gemeindepräsident Thomas Willi (CVP).

Der Test soll schriftlich abgelegt werden, «weil wir eine möglichst objektive Grundlage in den Händen haben wollen, gerade im Hinblick auf mögliche Beschwerden von Einbürgerungswilligen, wenn ihr Verfahren zurückgewiesen wird», so Willi. Wer bei der Prüfung durchfällt, wird fürs Einbürgerungsverfahren nicht zugelassen.

Aufgaben zu Alltagssituationen
Eine dreiköpfige Kommission, die nächstens gegründet wird, soll den Test entwickeln. Mit dabei ist Jörg Schneider, Mitglied der Bürgerrechtskommission. «Möglicherweise wird es eine fünfteilige Prüfung geben», sagt er. Zu den Aufgaben könnten unter anderem gehören: Sätze richtig einordnen, Hören/Verstehen, Lesen/Verstehen und eventuell ein wenig Grammatik. Die Aufgaben behandeln Alltagssituationen.

Die neu überarbeiteten Richtlinien für das Einbürgerungsverfahren sind Sache der Gemeinde. Zurzeit können die Parteien Stellung dazu nehmen. Danach will der Gemeinderat darüber befinden. «Wenn das Echo durchwegs negativ ist, werden wir über die Bücher gehen», sagt Willi.

In Sursee wurde der Test verworfen
In Sursee hat die CVP im Jahr 2005 einen schriftlichen Test für Einbürgerungswillige gefordert. Doch die 15-köpfige Einbürgerungskommission unter dem Präsidium von Stadtpräsident Ruedi Amrein (CVP) hat die Idee damals verworfen.

Die Kommission war der Auffassung, dass bei der Beurteilung der Sprachkompetenz in erster Linie auf das mündliche Sprachverständnis Wert gelegt werden müsse. Dieses Verständnis zu eruieren, sei auch in einem Gespräch möglich, lautete das Argument.

Susanne Balli

Den ausführlichen Artikel lesen Sie am Donnerstag in der Neuen Luzerner Zeitung.