EMMEN: Entschädigung für Fluglärm?

Mehr Flüge, dafür ein Zustupf in die Gemeindekasse. Ein solcher Deal könnte in Emmen zum Thema werden. Doch bereits regt sich massiver Widerstand.

Olivia Steiner
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Ein Junge hält sich die Ohren zu, weil die Flugzeuge auf dem Flugplatz Emmen so laut sind. (Bild: Archiv Neue LZ)

Ein Junge hält sich die Ohren zu, weil die Flugzeuge auf dem Flugplatz Emmen so laut sind. (Bild: Archiv Neue LZ)

«Entschädigungen gegen mehr Fluglärm sind unwürdig und werden abgelehnt. Das Bürgerliche Forum Emmen erwartet vom Gemeinderat einen klaren, energischen und unmissverständlichen Einsatz, um mehr Fluglärm abzuwehren!» Das schreibt Mac Wijnands, Co-Präsident des Forums Emmen, in einem offenen Brief an den Gemeinderat. Der Hintergrund: Die beim Militärflugplatz Payerne gelegene Gemeinde Morens im Kanton Freiburg erhält von der Armee wegen der hohen Lärmbelastung eine finanzielle Entschädigung. Und zwar mehrere hunderttausend Franken pro Jahr, wie Radio SRF berichtete. Der Emmer Gemeindepräsident Rolf Born sagte darauf gegenüber Radio SRF, dass er diese Thematik ebenfalls «aufs politische Tapet bringen» wolle. «Es geht um die Frage, wie übermässiger Fluglärm abgegolten werden kann», so Born. Bekanntlich könnte die Gripen-Anschaffung in Emmen zu mehr Flugbewegungen und mehr Fluglärm führen.

«Wir akzeptieren keinen Deal betreffend Fluglärm», schreibt Winjands im am Dienstag versandten Brief weiter. «Emmen braucht endlich weniger Fluglärm.»

Gemeindepräsident Rolf Born erklärt: «Wie wir in der Vernehmlassung zum neuen Stationierungskonzept festgehalten haben, darf die Gesamtlärmbelastung nicht markant zunehmen. Wenn der Gripen künftig hier stationiert wird und dies Veränderungen zur Folge hat, verlangen wir zusätzliche Arbeits- und Ausbildungsplätze.»

Der Gemeinderat habe beim Flugplatzkommando um eine Stellungnahme gebeten, weshalb Emmen keine Entschädigung bekommt. Konkrete Forderungen habe der Gemeinderat bisher keine gestellt.