Prächtig war er, der 36. Emmer Fasnachtsumzug. Wären da nur nicht die Ämmer Chacheler-Brüedere gewesen, die für eine unfreiwillige Panne sorgten.
Sie taten ihrem Namen alle Ehre. Die Chacheler-Brüedere Ämme verchacheleten nämlich den Umzug gehörig. Ihr Krankenwagen mit der Umzugsnummer 18 sprang einfach nicht mehr an – und blieb noch in der Wartezone stecken. Allerdings so blöd, dass er alle nachfolgenden Nummern blockierte. Rolf Sigrist, der umtriebige Chef des Emmer Umzugskomitees, handelte sofort und schickte die Wagen und Guuggenmusigen via Schleichweg auf die Gerliswilstrasse. So bekamen die rund 18'000 Besucher des Emmer Umzugs von der Panne eigentlich nur durch einen kurzen Unterbruch und durch die geänderte Reihenfolge etwas mit. Aus den Reihen der Umzugsteilnehmer, die dicht hinter den Chacheler-Brüedere eingestanden waren, hörte man, dass die Musik an Bord des Krankenwagens so laut und so lange gelaufen war, bis dann eben der Motor seinen Geist aufgegeben hatte.
Mal abgesehen von dieser Panne war der Emmer Umzug Extraklasse. Es gab farbenprächtige Sujets zu bewundern, viel Lokales und bis ins Detail ausgefertigte Wagen. Ein paar Beispiele gefällig? Die Dorfgemeinschaft Emmen etwa zelebrierte das bevorstehende Schwing- und Älplerfest auf dem Flugplatz Emmen und baute sogar den Gemeinde- und OK-Präsidenten Rolf Born leibhaftig ein. Selbstredend, dass auch die passende, eigens kreierte Ländlermusik zum Schwingfest passt. Und auch das «Ämmali», das nach dem Umzug auf dem Scheiterhaufen landete, passte sich dem Schwingfest-Motto an.
Ach ja, die Chacheler-Brüedere kamen dann ganz am Schluss des Umzugs doch noch als Chacheler-Schwö–schtere – allerdings ohne Krankenwagen, dafür mit sexy Pflegerinnentracht.
Christian Bertschi
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