EMMEN/KRIENS: Krienser Musical-Bühne «Le Théâtre» zieht nach Emmen

Das Krienser Musicaltheater Le Théâtre zieht per Mitte 2017 ins Zentrum Gersag in Emmen ein. Es übernimmt das ganze Gebäude als Betreibergesellschaft. Vorher soll aber noch kräftig renoviert werden.

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Im besten Licht inszeniert: Das Zentrum Gersag in Emmen. (Bild: PD)

Im besten Licht inszeniert: Das Zentrum Gersag in Emmen. (Bild: PD)

Der Emmer Gemeindepräsident Rolf Born, Finanzchef Urs Dickerhof und Bildungsdirektorin Susanne Truttmann sowie die Geschäftsleitung des Le Théâtre, Andréas Härry und Sonja Greber, haben am Dienstag in Emmenbrücke den Wechsel bekanntgegeben. Emmen sei erfreut, dass ein renommierter Kulturbetrieb in den Ort komme, sagte Born.

Das Le Théâtre hatte sich vor zehn Jahren in einer ehemaligen Blachenfabrik in Kriens eingemietet, weil das KKL Luzern für Musical-Aufführungen nicht mehr zur Verfügung stand. Der halbprofessionelle Betrieb hat sich zwischenzeitlich zum erfolgreichen Profibetrieb mit 20'000 Eintritten jährlich gewandelt. Dies habe dazu geführt, dass in Kriens die Hosen zu eng geworden seien, sagte Härry.

Erfolgreicher Nischenplayer

Das Theater in Kriens ist mit 300 Plätzen und einer Saalhöhe von vier Metern klein. Der Theatersaal im Gersag wird 540 Besuchern Platz bieten. Le Théâtre werde in Emmenbrücke zwar ein Nischenplayer bleiben, sich aber national ausrichten, sagte Härry.

Das Gersag-Zentrum, in dem auch die Gemeindeverwaltung untergebracht ist, war 1972 gebaut worden. Damit das Le Théâtre als Mieter einziehen kann, sind Umbauarbeiten von 2 bis 2,5 Millionen Franken nötig. Dieser Kredit muss vom Gemeindeparlament genehmigt werden.

Eine wichtige Einnahmequelle des Le Théâtre ist das Catering. Es kann dieses in Emmenbrücke ausbauen, denn es übernimmt von der Gemeinde die Betriebsführung des Kongresszentrums sowie den Restaurationsbetrieb.

Für die Gemeinde hat dies den Vorteil, dass sie keine Zuschüsse mehr an das Gersag-Zentrum leisten muss. Zudem erhalte die Gemeinde Emmen zusätzliche Einnahmen aus der Billettsteuer, sagte Dickerhof.

Das Le Théâtre gehört der Greber circomedia AG. Dieses Unternehmen sowie zwei Schwestergesellschaften werden sich ebenfalls in Emmenbrücke ansiedeln. Insgesamt beschäftigen die drei Firmen 40 Angestellte.

Zuerst wird saniert

Da das Zentrum Gersag aber sanierungsbedürftig ist, muss vor dem Einzug des Theaters noch umgebaut werden. Auch die Technik wird auf den neusten Stand gebracht. Für den Umbau muss allerdings der Einwohnerrat Emmen noch einen Kredit sprechen.

Geplant ist, dass das Le Théâtre per Mitte 2017 einzieht. Im Mietvertrag soll zudem festgelegt werden, dass nach wie vor Emmer Vereine den Gersagsaal mieten können. Noch offen ist, ob die Mieten steigen werden.

Bereits haben sich die CVP und die JCVP Emmen zu Wort gemeldet: In einem dringlichen Postulat befürchtet die Partei höhere Mietzinsen, was die Emmer Vereine in der Nutzung des Gersag Zentrums einschränken könnte. Die CVP fordert vor Abschluss eines Vertrags, dass Emmer Vereine informiert und konsultiert werden. Der Nutzungsvertrag mit der Gerber Circomedia AG solle dem Einwohnerrat vorgelegt werden.

Wie reagiert der Krienser Gemeinderat auf den Wegzug und was halten Emmer Vereine vom neuen Gersag-Betreiber?

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bev/sda/cv

Hier wird noch bis Mitte 2017 gespielt: der heutige Standort im Schweighof in Kriens. (Bild: PD)

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Szenen-Höhepunkt des Musicals Daddy Cool, einer jüngsten Produktion im «Le Théâtre». (Bild: PD)

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