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Die Stadt Luzern zeigt auf, wie sie das Gebiet rund um den Bahnhof Littau vom Verkehr entlasten will. Das Projekt Cheerstrasse ist auf Kurs – fast 10 Jahre nach der ersten Volksabstimmung.
Die Stadt Luzern macht vorwärts mit der Umfahrung Cheerstrasse im Littauerboden. Im Herbst 2019 soll das fertige Bauprojekt vorliegen, der Baubeginn ist ein Jahr später geplant. Im Dezember 2023 soll die neue Strasse dann eröffnet werden. Zunächst präsentiert die Stadt aber ein Vorprojekt, das die geplanten Massnahmen in groben Zügen auflistet:
Herzstück des knapp 20 Millionen Franken teuren Projekts sind also die neue Strasse, der Kreisel-Ausbau und der Bushub. Die Umgestaltung des Kreisels mit separaten Abbiege-Spuren ist nötig, weil der Knoten Bodenhof nach Eröffnung der Umfahrungsstrasse wesentlich mehr Verkehr schlucken muss. Im Gegenzug werden die Thorenbergstrasse und vor allem die alte Cheerstrasse deutlich vom Verkehr entlastet: Durchgangsverkehr gibt es dort dann keinen mehr, weil der Bahnübergang nur noch für Velos und Fussgänger offen bleibt. Auch der Busverkehr wird von der Thorenberg-/Cheerstrasse auf die neue Umfahrungsstrasse verlagert. Deshalb wird die Bushaltestelle Säntihof aufgehoben und durch eine neue Haltestelle südlich des Kreisels Bodenhof ersetzt.
Auf der Umfahrungsstrasse wird Tempo 50 gelten – mit Ausnahme vom Bereich des Bushofs, der nur mit 30 km/h befahren werden darf. Die neue Strasse wird auf beiden Seiten mit einem kombinierten Velo-/Fussweg ausgestattet.
Die Strasse unterquert zudem die Bahnlinie. Eine Unterführung muss allerdings nicht gebaut werden – diese gibt es nämlich schon: 2005 von der Gemeinde Littau gebaut in der Hoffnung auf eine baldige Realisierung der Umfahrungsstrasse, blieb sie bisher als skurriles Mahnmal mitten auf der grünen Wiese stehen und erinnerte die städtische Politik an die schleppende Behandlung dieses Geschäfts:
Tatsächlich tat sich die Stadt Luzern schwer mit dem Projekt Cheerstrasse, das 2009 in der allerletzten Volksabstimmung der Gemeinde Littau gutgeheissen worden war. Erst 2016 setzte die Stadt die Planung wieder in Gang – und kam zum Schluss, dass die 14 Millionen, die vom Littauer Stimmvolk bewilligt worden waren, niemals ausreichen. Dies unter anderem deshalb, weil der Stadtrat zusätzlich eine neue Unterführung für Velos und Fussgänger beim Bahnhof bauen wollte. Die Bürgerlichen im Stadtparlament strichen dieses Vorhaben aber wieder aus dem Projekt. Nun belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 20 Millionen Franken; das Stimmvolk der Stadt Luzern gab im September 2017 definitiv grünes Licht. Der Bushub gehört dabei nicht zum eigentlichen Cheerstrassen-Projekt, soll aber gemeinsam geplant und umgesetzt werden.
Der Hauptvorteil der neuen Umfahrung ist, dass der Verkehr künftig nicht mehr über den Bahnübergang beim Bahnhof Littau führt. Dort kommt es bei geschlossenen Barrieren häufig zu langen Staus. Zudem ist der Bereich zwischen Thorenbergstrasse und Bahnhof ziemlich unfallträchtig.
Bis Mitte Februar können sich die verschiedenen Interessengruppen wie Anwohner, Verbände und Kanton, zum Vorprojekt äussern. Die Stellungnahmen fliessen dann ins Bauprojekt ein, das wie erwähnt im Herbst feststehen soll.
Weitere Informationen zum Cheerstrasse-Projekt auf www.cheerstrasse.stadtluzern.ch