Startseite
Zentralschweiz
Luzern
Am Freitag spielt der SC Kriens erstmals in seiner neuen Arena. Die Vorfreude beim Challenge-League-Klub ist gross – wie auch der Baustress im Stadion.
Ein sportlicher Zeitplan und Verzögerungen liessen den SC Kriens und dessen Fans länger zittern als erwartet. Jetzt hat das Warten ein Ende: Nach 18 Monaten Bauzeit findet am Freitag um 20 Uhr die Heimspiel-Premiere im neuen Stadion Kleinfeld statt, wo kaum mehr etwas an den altehrwürdigen Vorgänger erinnert.
«Wir haben uns von einem schlecht ausgerüsteten zum wohl modernsten Stadion der Schweiz gewandelt», sagt Werner Baumgartner, Präsident des SC Kriens. Paradebeispiel dafür dürfte das neue Kunstrasenfeld sein, das punkto Belastbarkeit und Professionalität alle anderen der Schweiz überragen soll. Ab sofort könne das Feld permanent von allen 41 Mannschaften des Vereins genutzt werden, ohne dass der Rasen an Qualität einbüsse, sagt Sportchef Bruno Galliker.
Nicht nur die Geschäftsleitung, auch die Spieler der ersten Mannschaft freuen sich über das Herzstück ihres neuen Stadions. «Wir haben den Bauprozess vom Kleinfeld von Anfang an mitverfolgt. Als letzte Woche der Kunstrasen eingetroffen ist, wussten wir: Jetzt wird es bald losgehen», sagt Marco Wiget, der mit seinem Team gestern zum ersten Mal auf dem neuen Spielfeld stand.
Die Krienser werden gegen den FC Schaffhausen ihr neues Stadion einweihen. Der Entscheid, das Spiel am Freitag tatsächlich im Kleinfeld auszutragen, fiel allerdings erst letzte Woche (wir berichteten). Entsprechend hektisch sind nun die Tage zuvor: Um das Stadion türmt sich Baumaterial, und im Innern sind etliche Bauarbeiter noch mit dem Feinschliff beschäftigt. Das Stadion gleicht im Moment eher einer Baustelle als einem Sportveranstaltungsort. Die Tribünensitze im typischen «SC-Kriens-Grün» zum Beispiel wurden erst am Mittwoch angeliefert und müssen noch montiert werden. Die Tore sollen im Verlauf des Donnerstags eintreffen.
Baumgartner ist trotz dieser fehlenden «Details» nicht nervös. Im Gegenteil: Beim SCK-Präsidenten überwiegt die Vorfreude, vor allem, weil mit dem punktgleichen Tabellennachbar FC Schaffhausen ein Wunschgegner zu Gast sein wird. Bis zum Anpfiff werde sämtliche spielrelevante Infrastruktur bereit sein. Dennoch sei mit längeren Wartezeiten zu rechnen, etwa beim Eingangsbereich. Baumgartner erhofft sich deshalb von den Fans die nötige Geduld und Toleranz. Schliesslich sei es an der Zeit gewesen, dass sich der SCK von seiner provisorischen Heimstätte in der Swissporarena verabschiedet – aus finanzieller, aber auch sportlicher Sicht: «Ich erwarte ein ausgelassenes und friedliches Fussballfest, dessen Atmosphäre mit Sicherheit nicht mit jener in den vergangenen Spielen vergleichbar sein wird», sagt Baumgartner.
LED-Lichter, Software-Erneuerungen, Fotovoltaikanlage auf dem Tribünendach, hoch-professioneller Kunstrasen: Auch wenn der SCK punkto Infrastruktur einen Quantensprung macht, gibt er sich betont bodenständig. Sämtliche Räume – von den Garderoben bis zu den Büros – sehen gewollt roh aus. Oder mit den Worten Baumgartners gesprochen: «Chic, aber nicht vornehm.» So floss auch das Geld, das der SCK durch die Crowdfunding-Aktion zum Stadionbau gesammelt hatte, hauptsächlich in den Innenausbau – ein Grossteil davon etwa in die grosszügigen Garderoben.
Während der Präsident mit Vorfreude dem «Fussballfest» vom Freitag entgegenblickt, bewahren die Spieler ihre typische Ruhe: «Wir sind fokussiert auf das bevorstehende Spiel und topmotiviert», sagt Jan Elvedi, um dann doch noch wenigstens ein bisschen euphorisch zu werden: «Das grosse Ziel ist und bleibt aber der erste Heimsieg im neuen Stadion.»