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Alex Lechmann ist Dozent an der Pädagogischen Hochschule Luzern für Bewegung und Sport für angehende Kindergarten- und Unterstufenlehrpersonen sowie Mentor auf derselben Stufe.
Alex Lechmann, welchen pädagogischen Unterschied bestehen zwischen einem Waldkindergarten und einem konventionellen Kindergarten?
Aus pädagogischer Sicht gibt es kaum Unterschied zwischen einem konventionellen Kinergarten und einem Waldkindergarten. Der Lehrplan 21 gilt als Grundlage für den Unterricht der Kinder. Diesen muss jeder Kindergarten einhalten. Generell sieht der Lehrplan nur vor, welche Kompetenzen die Kinder zu erreichen haben. Wie das geschehen soll, ist Sache der Lehrpersonen und Schulen.
Bietet der Waldkindergarten eine geeignetere Umgebung für Kinder mit ADHS?
Dies kann ich so nicht bestätigen. Ausreichende Bewegung ist für jedes Kind essenziell. Gerade in der heutigen Zeit, in der Kinder zu wenig Draussen spielen, ist die körperliche Aktivität im Kindergarten wie auch in der Schule wichtig. Während im Regelkindergarten Bewegungsangebote im Raum oder im Freien angeboten werden, führt im Waldkindergarten ein natürlicher Einbezug der Umgebung vermehrt zur Bewegungsschulung.
Haben Kinder aus einem Waldkindergarten mehr Mühe beim Übertritt in die Schule als Kinder aus einem gewöhnlichen Kindergarten?
Nein. Grössere Schwierigkeiten gibt es beim Übertritt aus dem Elternhaus in den Kindergarten.
Weshalb?
Das Problem hierbei ist, dass die Kinder von ihrer gewohnten Umgebung, also dem Zuhause, losgelöst werden. Diese Umstellung ist für die Eltern meist ebenso schwierig wie für die Kinder.