Die Sieger des Fasnachtswettbewerbs der Neuen Luzerner Zeitung und des Lozärner Fasnachtskomitees sind bekannt. Das Rennen machte eine Luzernerin mit einem Bündner Symbol.
«Die Grende und Sujets dieses Wettbewerbs sind an Originalität kaum zu überbieten. Und offensichtlich legen die Träger und Bastler Wert auf Detailtreue und Genauigkeit.» Dies sagte Bruno Spörri, Sprecher des Luzerner Fasnachtskomitees (LFK), an der gestrigen Auszeichnung des besten Lozärner Fasnachtsgrends in der Buobenmatt. Dort genossen Dutzende Fasnächtler die letzten Stunden der Fasnacht. Die drei Grende seien stellvertretend für die immer zahlreicher werdenden Leute, die die Fasnacht in Kostümen begehen, meinte Spörri.
Für den Wettbewerb, der jeweils von der «Neuen Luzerner Zeitung» und dem LFK durchgeführt wird, haben sich mehr als 190 Maskierte am Schmutzigen Donnerstag im Fotostudio der Neuen LZ im Hotel Schweizerhof ablichten lassen. Das sind rund 40 mehr als noch im letzten Jahr. Am Voting haben sich mehr als 1500 Personen online oder per Telefon beteiligt und damit die besten Grende erkoren.
Das Rennen machte – wie in den beiden Jahren zuvor – eine Frau. Die Luzernerin Esther Jäger (58) wurde von der Jury zur klaren Gewinnerin gewählt. Sie war an der Fasnacht als Bündner Steinbock Giachen – dem aus der Werbung – unterwegs. «Eigentlich war ich zusammen mit meiner Schwester unterwegs; sie war der Steinbock Gian», präzisiert die Frau. Die Schwestern sind grosse Fans des Bündnerlands und finden die Steinböcke mit ihren Sprüchen so gut, dass sie an der Fasnacht als Steinböcke ihre Scherze treiben wollten. «Damit machten wir allen eine Freude. Deswegen wollten sich auch so viele mit uns fotografieren lassen. Und besonders auch asiatische Touristen, die die Steinböcke ja nicht kennen», sagt Esther Jäger. Die Frauen haben die Grende zwar selber entworfen, aber die Fertigung überliessen sie einem Kollegen.
Den Siegerpreis, einen Migros-Warengutschein im Wert von 700 Franken, teilen sich die Schwestern natürlich. Nach der Siegerehrung verabschiedeten sich die beiden rasch. «Jetzt gehen wir feiern, wir wissen zwar nicht wo und wie, aber es wird sicher lustig», so die glückliche Gewinnerin, die übrigens bereits etliche Male am Wettbewerb teilnahm.
Den zweiten Platz belegte Dominic Schürmann mit einem markanten Grend, den viele an der Fasnacht erkannt haben: Udo Lindenberg, der deutsche Musiker des «Panik-Orchesters». Der 25-jährige Softwareentwickler aus Luzern hat dafür viele Stunden investiert. «Es war eine aufwendig Arbeit mit Glasfaser und Latex. Aber es lohnte sich. Ich war mit der Guuggenmusig Hügüschränzer auf der Gasse. Unser Sujet thematisierte die Reeperbahn, da passte Udo gut rein.» Beim Wettbewerb rechnete er sich zu Recht Chancen aus. Entsprechend freute er sich. Mit dem Gutschein über 200 Franken könne er sich im Migrolino ein oder zwei Bierchen kaufen, meinte er augenzwinkernd.
Auch der Drittplatzierte ist ein Luzerner. Andi Jurt (37) hat mit seinem selber hergestellten Grend, der permanent in den Himmel blickt, und dem «ferngesteuerten» Modellflugzeug lustige Shows abgezogen. Er war mit seiner Kollegin Madeleine Kleemann (36) unterwegs. «Wir liefen zickzack mit den Flugzeugen umher. Unglaublich, wie solche Einlagen bei den Leuten ankommen.» Den 100-Franken-Gutschein nahm Jurt dankbar entgegen. Nächstes Jahr werde man ihn wiedersehen.
Roger Rüegger
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