«Es ist sehr schwer, einen guten Handwerker zu finden.» Diesen Satz hört man immer wieder. Aber nicht nur die Kundschaft hat dieses Problem, auch die Unternehmen suchen verzweifelt gute Mitarbeitende. Was sind die Gründe dafür?
«Wir könnten mehr Aufträge annehmen, wenn wir genügend Mitarbeitende hätten», sagt Marco Meier, Geschäftsführer des Gartenbau-Unternehmens Hodel & Partner gegenüber PilatusToday. Weil sich jedoch kaum Interessierte auf ausgeschriebene Stellen melden, müssen bei der Firma aus Malters zwischenzeitlich sogar Mitarbeitende aus dem Büro anpacken und beim Unkraut jäten im Vorschaugarten helfen.
Ein Problem, welches nicht neu ist. Vom Fachkräftemangel ist schon länger die Rede. Doch derzeit sind so viele Stellen frei wie seit Jahren nicht mehr. Vor allem Handwerkerinnen und Handwerker würden fehlen, es seien aber alle Branchen betroffen.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage sei derzeit sehr gut, erklärt Daniel Kopp, Arbeitsmarktexperte an der ETH Zürich. «Dies führt dazu, dass Unternehmen generell sehr viele Stellen schaffen und es deshalb auf breiter Front zu einer Arbeitskraftknappheit kommt.»
Weitere Gründe seien, dass in gewissen Branchen zu wenig Arbeitskräfte ausgebildet werden oder die Arbeitsbedingungen problematisch seien, sprich ein zu tiefer Lohn bezahlt wird oder die Arbeitszeiten nicht sehr attraktiv sind. Dies würde dazu führen, dass diese Jobs nicht sehr attraktiv sind für Arbeitskräfte.
Deshalb müssten Firmen bei den Arbeitsbedingungen entgegenkommen, ergänzt Kopp. Weiter könnte es helfen, wenn die Arbeitgeber «die Anforderungen für einen Job etwas senken, also auch einmal einen halbfertig ausgebildeten Arbeitnehmenden einstellen und diesen selbst fertig ausbilden.»