Was wirklich getan werden muss, um den Fachkräftemangel zu entschärfen.
Die aktuelle Umfrage des Luzerner KMU- und Gewerbeverbands und eine Studie der Hochschule Luzern verdeutlichen das Problem des Fachkräftemangels. Die wichtigsten Erkenntnisse: Das Problem ist landesweit fast nirgends so gross wie in der Zentralschweiz. Gesucht werden «normale» Berufsleute mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis insbesondere in der Informatik, im Baugewerbe und in der Produktion.
Der Gewerbeverband will es nun nicht bei den Resultaten belassen. Er scheut sich aber auch, gleich neue Massnahmen zu fordern – zu Recht. Denn kantonal, regional, national und branchenspezifisch gibt es bereits unzählige Programme: etwa zur Wiedereingliederung von älteren Berufsleuten oder zur Überbrückung zwischen Schule und Lehre. Entsprechend wichtig ist das vom Verband geplante Angebot eines «Werkzeugkastens»: Eine Übersicht aller Massnahmen mit der Möglichkeit für alle Beteiligten, ihre Erfahrungen einzubringen.
Die grösste Hürde ist jedoch der gesellschaftliche Wandel. Solange Eltern ihre guten Sek-Schüler automatisch ans Gymnasium schicken und solange vor allem gewerbliche Berufe mit Imageproblemen zu kämpfen haben, lässt sich der Fachkräftemangel kaum entschärfen. Entsprechend sollte der Hebel hier zuerst angesetzt werden. Alexander von Däniken