«De rüüdig Fasnachtsfüerer» bietet einen umfassenden Überblick über die Daten der kommenden Fasnacht. Dazu gibt es eine tüchtige Portion Satire – und erstmals eine politische Stellungnahme.
Am 8. Februar startet die Luzerner Fasnacht 2018. Jedes Jahr rund eineineinhalb Monate vor Fasnachtsbeginn erscheint die umfangreiche Informationsbroschüre «De rüüdig Fasnachtsfüerer». Jetzt ist es wieder so weit, die Ausgabe 2018 liegt vor. Herausgeber Silvio Panizza bietet darin wiederum einen sehr hilfreichen Überblick über die Fasnacht in der ganzen Zentralschweiz.
Das Herzstück der kleinformatigen, 96-seitigen Broschüre ist eine Auflistung sämtlicher grösserer Fasnachtsveranstaltungen in der Zentralschweiz. Die Daten von rund 600 Maskenbällen, Umzügen und anderen Fasnachts-Events sind aufgeführt. Detailliert nachzulesen mit Zeit und Ort sind die Programmpunkte der Fasnacht in der Stadt Luzern – vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Güdisdienstag.
Silvio Panizza wartet im «Fasnachtsfüerer» zudem wie gewohnt mit einer tüchtigen Portion Satire auf. So tadelt er etwa die Schweizer Post. «Hilfe, die Post-Hexe geht um! Und schliesst alle Poststellen», heisst es da etwa. Darunter hat Illustrator Urs Krähenbühl eine wunderbar-böse Hexe mit Schweizer Kreuz auf dem Rock und Besen in der Hand gezeichnet. Ein Schelm ist, wer in den Gesichtszügen der Hexe eine bekannte Persönlichkeit entdeckt! Hilfe liefert dann doch die Bildlegende: «Die Post hat einen schlechten Ruoff!»
Erstmals nimmt Panizza im «Fasnachtsfüerer» explizit Stellung zu einem aktuellen politischen Thema, nämlich zur «Schnaps-Initiative» No Billag. Er verleiht dieser flugs die diesjährige Schand-Auszeichnung «Roschtigs Guuggi». Private Spekulanten könnten mit einem teureren Privatfernsehen die SRG nie ersetzen, schreibt Silvio Panizza dazu.
Lustig macht sich der «Fasnachtsfüerer» auch über die gewonnene Inseli-Initiative der Juso in der Stadt Luzern. «Die Määs wird verdrängt, die Reisecars fahren weiter nach Interlaken, die tanzenden Ratten freuen sich auf die Speisereste der Partygänger», schreibt Panizza dazu. Die Vision «Grüne Oase Inseli» sei eine Illusion. Dazu gibt’s ebenfalls eine treffende Illustration von Urs Krähenbühl.
Mit den «goldigen Gygen» für besonders positive Leistungen ausgezeichnet werden die folgenden drei langjährigen Fasnachtsgruppen: Domus, Nostradamos und Ronfäger.
Hugo Bischof
hugo.bischof@luzernerzeitung.ch
Hinweis
«De rüüdig Fasnachtsfüerer» ist ab sofort für 5 Franken an allen grösseren Kiosken der Zentralschweiz erhältlich.