Vom Eigenthaler Bergrennen bis zum zunehmend verwaisten Schappe-Center wurde am Krienser Umzug viel Lokales serviert. Eine Guuggenmusig absolvierte die Route gar auf besondere Weise.
Der ultimative Tipp am Krienser Fasnachtsumzug vom Güdisdienstag ging so: «Männer, schickt eure Frauen zum Einkaufen ins Schappe-Center, dort hat’s mittlerweile so wenig Läden, dass sie gar nicht mehr viel Geld ausgeben können.» Zu hören war dies auf dem Wagen Nummer 13, wo die Fassade des Schappe-Centers in Gelb-Gold nachgebildet war.
Im Innern sah man statt Kunden dann eben Geister und Spinnen. Passend dazu dröhnte der Song «Ghostbusters» aus den Boxen.
Apropos Boxen. Ein Boxenluder sah man am Umzug auch. Und zwar bei Nummer 22, dem Eigenthaler Bergrennen. Zig Maskierte kurvten auf ihren Autölis durch die Strassen und machten sich über den Umstand lustig, dass das Revival des Bergrennens auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. O-Ton: «Das OK probt fleissig für das Rennen 2030.»
Zukunftsmusik bot auch der Wagen Nummer 4: «Naturstrom schliesst AKW-Lücke». Demnach müssen wir künftig auf fix montierten Velos strampeln, um etwa unsere Haare zu föhnen. Etwas anderes haben Wöschwyber auf dem Wagen Nummer 20 getrocknet: Gummipuppen. Sie nahmen damit jenes Krienser Bordell auf die Schippe, das neu vor allem Puppen statt Frauen im Angebot hat.
Ebenfalls sexy ging es bei Nummer 28 zu und her: «Mit Poledance und Livemusik hauchen wir dem Bahnhöfli neues Leben ein», verkündete der Speaker. Die Liveband auf dem Wagen war nicht die einzige, die den Umzug fuhr statt marschierte: Die jubilierenden Amok-Symphoniker (35 Jahre) absolvierten die Strecke im offenen Lastwagen.
Was die Zuschauer scherzend mit «gäbig» oder auch «fuuli Sieche» kommentierten. Sie hätten bei Regen jedenfalls «am Schärme» gesessen. Doch es tröpfelte zum Glück nur. «Dafür sorgte die Gallimutter», sagte Gallivater Hugo Herzog. Dieser (links in der Kutsche sitzend) genoss seinen grossen Tag etwa beim Orangenauswerfen...
... und blickte so gar nicht wehmütig Richtung Aschermittwoch:
«Da werden wir unsere Gäldseckelwösch machen und das gibt bereits wieder eine kleine Party.»