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Die Rechnung 2020 schliesst mit einem Überschuss von 1,3 Millionen Franken ab – einmalige Effekte führten dazu. Die Schulden pro Kopf nehmen zu
Budgetiert wurde für das Jahr 2020 ein Verlust von 2 695 700 Franken. Abgerechnet wurde jedoch mit einem Gewinn von 1,3 Millionen Franken, wie die Gemeinde Ebikon mitteilt. Die Freude ist gross beim Ebikoner Gemeinderat, denn eine ausgeglichene Rechnung sende positive Signale. Doch zur Euphorie gesellt sich auch Vorsicht. Denn die finanziellen Herausforderungen bleiben bestehen. Und das Plus sei auf «einmalige Effekte» zurückzuführen, teilt die Gemeinde mit.
Der Gesamtaufwand schlägt mit 107737826 Franken und der Gesamtertrag mit 108870260 Franken zu Buche. Susanne Troesch-Portmann, Gemeinderätin Finanzen, sagt dazu: «Neben dem Kostenbewusstsein der Gemeinde haben auch günstige Entwicklungen der nicht beeinflussbaren Faktoren zum positiven Ergebnis beigetragen.» Zu diesen nicht beeinflussbaren Faktoren zählen nebst Gesundheits- und Bildungskosten auch die Steuereinnahmen. Doch bei Letzteren konnte die Gemeinde ein Plus verbuchen, und dank Sondersteuern spülte es mehr Geld in die Gemeindekasse.
«Im Bereich der Bildung wurde das Budget deutlich unterschritten. Dies ist zum einen auf höhere Kantonsbeiträge zurückzuführen, es wurden aber auch weniger Klassen geführt als geplant», erklärt Troesch-Portmann weiter. Und es konnten im Bereich der wirtschaftlichen Sozialhilfe ausserordentlich hohe Rückerstattungen verbucht werden. Die finanzielle Lage bleibt angespannt, denn die Einnahmen und Ausgaben können sich nicht im Gleichgewicht halten.
Ein Blick auf die Entwicklungskurve der Pro-Kopf-Verschuldung zeigt es deutlich (siehe Grafik). Waren es im Jahr 2021 über 4300 Franken, so rechnet die Gemeinde drei Jahre später mit über 7000 Franken. Kostentreiber seien die Bildung, die Pflege sowie Ergänzungsleistungen. Dazu schreibt die Gemeinde: «Die Gesundheitskosten steigen, und die Gemeinde muss auch mit immer mehr Steuerausfällen rechnen. Gleichzeitig ist heute noch nicht absehbar, in welchem Ausmass sich die Folgen aus der Coronapandemie langfristig auf die Gemeindefinanzen niederschlagen werden.»
Für die Stabilisierung der Finanzen setzt die Gemeinde auf «langfristige, attraktivitätssteigernde Massnahmen». Dazu gehört die schnellstmögliche Inkraftsetzung des revidierten Bau- und Zonenreglements. Das sei eine Grundvoraussetzung für die Weiterentwicklung der Gemeinde und gebe die nötige Rechtssicherheit, führt Troesch weiter aus.
Ein weiteres Ziel ist die Einführung eines Einwohnerrates. Im fünften Anlauf sagte die Bevölkerung im September des vergangenen Jahres Ja dazu. Jetzt gelte es, dafür die organisatorischen und politischen Grundlagen zu schaffen, erklärt Troesch und fügt an: «Mit diesen Massnahmen können wir die Gemeinde in eine erfolgreiche Zukunft führen. Ziel bleibt es, mittelfristig konstant ausgeglichene Rechnungen präsentieren zu können.»
Hinweis: Die Grafik enthielt in einer ersten Fassung einen Fehler. Obenstehende Grafik ist nun korrekt. Wir bitten um Entschuldigung.