Finanzen
Trotz Corona florieren viele Firmen in Root – nun will der Gemeinderat die Steuern deutlich senken

Alles andere als rote Zahlen in Root: Die Rechnung 2020 schliesst mit einem satten Plus ab. Auch für die kommenden Jahre ist der Gemeinderat zuversichtlich. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch.

Stefan Dähler
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Der Rooter Gemeinderat will die Steuern ab 2022 um 0,2 Steuereinheiten auf 1,5 Einheiten senken, wie er mitteilt. Grund dafür ist das «sehr gute Ergebnis» der Rechnung 2020. Diese schliesst mit einem Plus von 5,8 Millionen Franken ab. Dieses Ergebnis ist um sage und schreibe 7,4 Millionen Franken besser als budgetiert. Der Gesamtaufwand belief sich auf rund 35 Millionen Franken.

Der budgetierte Ertrag konnte um 17,1 Prozent und damit um rund 6 Millionen Franken übertroffen werden. Dies sei insbesondere auf Steuererträge bei den juristischen Personen zurückzuführen – und das trotz der Coronakrise.

Guter Firmenmix, auch dank D4

Wie ist das möglich? Der Rooter Gemeindepräsident Heinz Schumacher (FDP) sagt dazu: «Es gibt sicher auch Firmen wie zum Beispiel die Restaurants oder der Detailhandel, die gelitten haben. Aber wir sind mit dem D4 Business Village und dem Industriegebiet Perlen gut aufgestellt und haben einen ausgewogenen Mix.» So gibt es im D4 viele innovative Firmen, die im Bereich Digitalisierung oder Medizin tätig sind.

Das D4 Business Village.

Das D4 Business Village.

Bild: Philipp Schmidli (Root, 24. Oktober 2019)

Andererseits wurde auch der budgetierte Aufwand um 3,8 Prozent unterschritten, was 1,39 Millionen Franken ausmacht, heisst es weiter in der Mitteilung. Eine Sparvorgabe habe es 2020 nicht gegeben, so Schumacher. «Aber wir haben eine sehr gute Ausgabendisziplin. Es wird geschaut, was wirklich nötig ist, und nicht einfach Geld ausgegeben, weil das Budget noch nicht ausgeschöpft ist.»

Unsicherheiten bei den Sozialausgaben

Der Gemeinderat geht davon aus, dass diese Entwicklung stabil ist. Wegen der Auswirkungen der Coronakrise stelle die Entwicklung der Sozialhilfeausgaben aktuell aber noch einen Unsicherheitsfaktor dar. Bis zur ­definitiven Beschlussfassung durch die Stimmberechtigten im November 2021 werde diesbezüglich mehr Klarheit bestehen. Bezüglich Firmensteuern stehe der Gemeinderat in Kontakt mit den Verantwortlichen der juristischen Personen sowie der kantonalen Wirtschaftsförderung. Aufgrund dieser Gespräche sei man «sehr zuversichtlich», die Steuersenkung per 2022 realisieren zu können.